Indikationen
Eine lateral verlängernde Osteotomie (Verlängerung der lateralen Säule) ist bei Patienten mit erworbenem Plattfuss, bei welchem der vordere Teil des Fusses zur Seite gespreizt ist, angezeigt. Diese Operation wird oft mit der medialisierenden Fersenbein Osteotomie, eine Technik zur Korrektur eines erworbenen Plattfusses, kombiniert. Die lateral verlängernde Fersenbein Osteotomie ermöglicht eine Korrektur bei Patienten mit Plattfuss, aber obwohl diese Operation klare Vorteile hat, so bestehen auch mögliche Nachteile.
Vorgehen
Die laterale Säule besteht aus dem Fersenbein (Calcaneus), dem Würfelbein (Cuboid) und dem 4. und 5. Mittelfussknochen (Metatarsalen) (Abb. 1). Deshalb beinhaltet die Verlängerung der lateralen Kolumne die Verlängerung dieser Region. Es gibt zwei mögliche Wege für eine solche Operation, beide benötigen ein Knochentransplantat, welches in die laterale Säule eingelegt wird. Dieses Transplantat ist normalerweise zwischen 6-12mm lang und wird mit Schrauben, Klammern oder einer Platte befestigt. Das Transplantat ist ein trapezoides Knochenstück und kann entweder am Beckenkamm oder in manchen Fällen von Leichenspendern entnommen werden.
Abb. 1
Eine Art für die Durchführung dieser Operation ist durch einen Schnitt (Osteotomie) durch das Fersenbein. Eine Osteotomie des Fersenbeins wird direkt vor dem Calcaneocuboidalen Gelenk (zwischen Fersen- und Würfelbein) durchgeführt. Dann wird diese etwa 7-10mm gespreizt wird, damit das Knochentransplantat, für die Verlängerung der lateralen Kolumne, eingelegt werden kann (Abb. 2).
Abb. 2: Verlängerung der lateralen Kolumne durch das Fersenbein
Eine andere Art dieser Operation wird direkt durch das cancaneocuboidale Gelenk gemacht. Das Knochentransplantat wird in das Gelenk eingebracht, was zur Verlängerung der Kolumne und einer gleichzeitigen Versteifung des Gelenks führt.
Eine lateral verlängernde Fersenbein Osteotomie ist eine leistungsstarke Operation, da sie die Fussform drastisch verändern kann. Einer der Vorteile dieses Verfahrens ist, dass man einen Plattfuss in einen fast normal aussehenden Fuss verwandeln kann. Die Nachteile hingegen beinhalten das Risiko einen steifen Fuss zu erhalten, die Überkorrektur des Fusses (was zu mehr Beschwerden führen kann) und eine höhere Rate an spezifischen Komplikationen, wie schmerzhafte Implantate (Schrauben, Platten etc.), eine Irritation des Suralisnerven, Nicht-Heilung und USG-Arthrose.
Erholung
0 bis 6-10 Wochen postoperative
Für die ersten 6-10 Wochen, bis das Knochentransplantat geheilt ist, sollte der Patient den Fuss entweder nicht oder bloss begrenzt über die Ferse belasten.
6-10 bis 12-16 Wochen postoperative
Für die nächsten 4-6 Wochen (angenommen das Knochentransplantat ist verheilt) darf der Patient den Fuss in einer Gehorthese belasten, sofern von ihm toleriert. Nach 10-16 Wochen kann der Patient auf einen Schuh umsteigen. Etwa 75% der Genesung geschieht in den ersten 5-6 Monaten. Die vollständige Erholung kann aber bis zu 18 Monate dauern.
Mögliche Komplikationen
Mögliche allgemeine Komplikationen
- Wundheilsungsprobleme
- Infektionen
- Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
- Lungenembolie (LE)
- Asymmetrischer Gang
Mögliche spezifische Komplikationen
- Verletzung des Suralisnerven: Da der Suralisnerv in der Region um das Operationsgebiet verläuft, kann dieser verletzt werden, wodurch Taubheit, Irritation und/oder Schmerzen auftreten.
- Ncht-Heilung: Das Knochentransplantat, welches zur Verlängerung der lateralen Kolumne eingesetzt wurde, heilt vielleicht nicht. Dies kann eine neue Operation notwendig machen. Es scheint, dass die Rate der Nicht-Vereinigung höher ist, wenn das Transplantat in das calcaneocuboidale Gelenk eingesetzt wird, verglichen zum direkten Einsetzen in das Fersenbein (Calcaneus).
- Schmerzhafte Implantate: Die Schrauben, welche das Transplantat fixieren, können schmerzhaft werden und eine Entfernung nach sich ziehen. Dies passiert bei etwa 15-20% der Patienten.
- Über-/Unterkorrektur: Das Bestimmen des Ausmass an benötigter Korrektur kann dem Chirurgen schwer fallen. Wenn der Fuss nicht in einer idealen Position stabilisiert wird, entwickelt der Patient vielleicht mehr