Link zum Video Foot types (auf Englisch): https://youtu.be/m307IHEz27g

Knochen, Sehnen und Gelenke weisen nur geringfügige Variationen auf, wobei die Art, in welcher die Strukturen miteinander interagieren zu einer Vielzahl unterschiedlicher Fusstypen führt. Solche Fusstypen kann man in einem fliessenden Spektrum von Plattfuss auf der einen Seite bis hin zum Hohl-Fuss auf der anderen Seite einreihen (Abbildung 1). 

Abbildung 1: Spektrum von Fusstypen

Innerhalb dieses Spektrums befindliche Fusstypen gelten als normal, wobei Menschen mit bestimmten Fusstypen eher zur Entwicklung entsprechender Krankheiten und Symptome neigen. Beispielsweise sind Personen mit Plattfüssen eher prädestiniert für Beschwerden im Zusammenhang mit Tibialis-posterior-Sehnen-Entzündungen (Sehnen-Entzündung des M. tibialis posterior – eines Unterschenkelmuskels). Dem gegenüber haben Menschen mit hochgewölbten Füssen eine Tendenz zur Bildung von Peroneal-Sehnen-Entzündungen (Sehne des M. fibularis/peroneus – eines Unterschenkelmuskels). Hierbei kommt es zu einer Überlastung der Sehne auf der Aussenseite des Knöchels. Die unterschiedlichen Symptome und Pathologien sind auf eine der Fussform entsprechende Überlastung im Alltag zurückzuführen, wobei Kräfte, die auf den Fuss übertragen werden, unterschiedlich stark die verschiedenen Areale beeinflussen. Chronische Fussbeschwerden, wie z.B. eine Tendinitis, können auf wiederholte Kraftauswirkung beim Gehen zurückgeführt werden. Dieser Zusammenhang zwischen Fusstyp und Beschwerden sind dem Arzt/der Ärztin hilfreich in der Beurteilung und entsprechender Therapie von möglichen Erkrankungen (siehe Tabelle 1):

PlattfussHohlfuss
Erworbene adulte Plattfussdeformität (Tibialis-posterior-Tendinitis)Peroneal-Tendinitis
PlantarfasziitisOSG-Instabilität
TarsaltunnelsyndromKnöchelverstauchungen
Metatarsale-2-Stressfraktur
Hallux Valgus
Jones-Fraktur (5.-Metatarsale-Stressfraktur)
Sesamoiditis
Plantarfasziitis
Tabelle 1: Erkrankungen, die mit geläufigen Fusstypen assoziiert sind.

Wie man seinen Fusstyp bestimmt?
Im Allgemeinen ist die schnellste Methode den Fusstyp zu bestimmen in der Beurteilung des Fussabdrucks beim Gehen auf einer z.B. weichen Oberfläche. Wenn der gesamte Fuss oder der Großteil des Fusses sichtbar ist, deutet dies auf einen Plattfuss hin (Abbildung 2). Sind nur die Ferse und Ballen ersichtlich, weist dies eher auf einen hochgewölbten Fuss hin (Abbildung 2). In der Arztpraxis kann eine Matte oder Pedobarographie verwendet werden, um das Belastungsmuster und damit den Fusstyp zu bestimmen. Ein einfacher Fusstyp-Test zu Hause: Wenn Sie eine Vorstellung von Ihrem Fusstyp bekommen möchten, so kann man zu Hause eine Matte nachahmend ein Stück Küchenrolle verwenden. Hierbei wird der Fuss befeuchtet und anschliessend das Stück Küchenpapier begangen. Der Abdruck des nassen Fusses sollte ein ungefähres Bild davon liefern, wie das Gewicht auf den Fuss erteilt ist.

Abbildung 2: Abdrücke eines Platt- und Hohlfusses