(aseptische Knochennekrose des Os naviculare)
Zusammenfassung
Morbus Köhler-Albau ist eine relativ seltene Erkrankung, die zu Schmerzen und Schwellungen im kindlichen Fuss führt. Sie ist nach einem deutschen Radiologen (Alban Köhler; 1874-1947) benannt, der die Krankheit als erster beschrieben hat. Sie wird durch den Verlust der Blutversorgung eines der Mittelfussknochen (dem Kahnbein) verursacht, was dazu führt, dass dieser Knochen kollabiert, bevor er vollständig „ausgehärtet“ (ossifiziert) ist. Die Behandlung besteht aus einer Zeit- und Symptomkontrolle. Darunter auch das Meiden von sportlichen Aktivitäten, bis die Beschwerden behoben sind. Wenn die Blutversorgung zum Knochen wieder hergestellt ist, verschwinden die Symptome in der Regel.
Klinische Präsentation
Morbus Köhler-Albau tritt typischerweise bei Kindern im Alter von 4 bis 9 Jahren auf und kommt häufiger bei Jungen als bei Mädchen vor. Das Kahnbein, das ein Knochen in der Mitte des Fusses ist, verliert einen Teil seiner Blutversorgung. Dies führt zum Zusammenbruch des Knochens und verursacht Schmerzen und Schwellungen im Fuss. Bisher ist noch nicht genau geklärt, wieso einige Kinder dieses Leiden entwickeln. Es wird mit wiederholten Traumata in diesem Bereich in Verbindung gebracht, zumal das Kahnbein der letzte Knochen dieses Bereichs ist, der ossifiziert (knöchern wird). Darüber hinaus erhöhen hämatologische Erkrankungen, wie z.B. Sichelzellenanämie, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind Morbus Köhler-Albau entwickelt.
Körperliche Untersuchung
Bei Kindern treten oft generalisierte Schmerzen im Bereich des Mittelfusses auf, insbesondere an der Innenseite. Die Patienten hinken oft und es kann zu einer damit verbundenen Schwellung kommen. Das Bewegen des Mittel- und Rückfusses kann zu Unbehagen führen. Der Rest der Untersuchung ist meist unauffällig.
Bildgebung
Die Diagnose wird mittels einfacher Röntgenaufnahmen gestellt. Das Kahnbein ist der letzte Knochen im Fuss, der bei Kindern ossifiziert. Die Röntgenaufnahmen zeigen Bereiche mit einem Verlust der normalen Knochenform und der Knochen selbst erscheint kollabiert. Die Dichte des Knochens ist erhöht.
Therapie
Die Behandlung erfolgt symptomatisch und beinhaltet unter anderem Folgendes:
- Die Kinder erhalten stabilisierende Komfortschuhe oder Unterschenkel-Othesen, um die Belastung auf diesen Bereich zu reduzieren.
- Reduzierung der Gewichtsbelastung: Kinder sollten ermutigt werden, Tätigkeiten zu vermeiden, die zu erheblichen Belastungen führen, wie z.B. Laufen oder Springen, bis sich der Zustand beruhigt hat.
- Gipsverband: Wenn die Symptome nicht bessern, kann es notwendig sein, den Fuss des Kindes für bis zu sechs Wochen mit einem Gehgips ruhigzustellen. Anschliessend wird mit Komfortschuhen die Therapie fortgeführt. Dadurch kann sich der Knochen oft verfestigen und die Beschwerden nehmen ab.
Prognose des Morbus Köhler-Albau
In der Regel ist der Zustand selbstlimitierend. In seltenen Fällen kann der Patient im Erwachsenenalter jedoch Restsymptome aufweisen.