Indikationen

Eine verkürzende Weil-Osteotomie (Knochenschnitt) des Mittelfuss-Knochens wird zur Entlastung eines hervorstehenden Metatarsalköpfchens (Kopf eines Mittelfussknochens) durchgeführt. Eine Überlastung entsteht entweder durch einen zu langen Mittelfuss-Knochen oder durch eine Fehlposition des Mittelfuss-Knochens, durch welche dieser eine unproportional hohe Krafteinwirkung auf sich nimmt. Dies ist meist die Schmerzursache im Vorfuss (Metatarsalgia). Ein langer oder herausstehender Metatarsalknochen betrifft normalerweise den zweiten und manchmal den dritten Metatarsalen. Meist ist ein Krallenzehen des betroffenen Strahles damit verbunden.

Vorgehen

Die Weil-Osteotomie wird durch einen Schnitt über der Basis des zweiten (oder über jeglichem anderem involviertem) Mittelfuss-Knochens durchgeführt. Der Chirurge legt das entfernte (distale) Ende, das Köpfchen und das Hals des Mittelfuss-Knochens frei. Mithilfe einer Säge wird dann der Knochen parallel zur Fusssohle gekürzt. Dies ermöglicht, dass das Metatarsalköpfchen etwa 3-5mm Richtung Ferse geschoben werden kann. Die Entfernung eines kleinen Segments (1-3mm) des Knochens zur Aufrichtung des Knochens ist auch möglich. Das Fragment des Metatarsalköpfens wird dann in der neuen Position mit ein oder zwei kleinen Schrauben fixiert.

Erholung

Nach der Operation muss der Knochen, welcher geschnitten wurde, heilen. Deshalb sollte eine steife Sohle für sechs Wochen getragen werden um die Heilung zu gewähren. Fäden werden meist 10-14 Tage postoperativ entfernt. Diese Operation wird meist zusammen mit anderen Verfahren (bsp. Hallux valgus Operationen oder Krallenfuss Korrektur) durchgeführt und oft muss das Erholungsprogramm mit den anderen Operationen übereinstimmend sein. Meist dauert es 4-6 Monate bis die maximale Erholung erreicht wird.

Komplikation

Mögliche Komplikationen
Die Weil-Osteotomie enthält die üblichen operativen Risiken:

  • Infektionen
  • Wundheilungsprobleme
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
  • Lungenembolie
  • Nervenverletzung

Mögliche spezifische Komplikationen
Zusätzlich können auch spezifische Komplikationen auftreten. Diese enthalten:

  • Steifigkeit des Gelenks an der Basis des betroffenen Zehs (bsp. zweites Zehen-Grundgelenk). Dieses Gelenk tendiert zur Steifigkeit, da sich oft ein ausgedehntes Narbengewebe in dieser Region entwickelt.
  • Assoziierte Schmerzen in anderen Regionen. Manchmal kann eine Verkürzung oder Reposition des Knochen zu einer Umverteilung des Gewichts auf andere Knochen führen und somit Beschwerden in diesem Bereich auftreten.
  • Gefässverletzung: Äusserst selten geht die Blutzufuhr zur Zehenspitze verloren, was zu Nekrose (Gewebeuntergang) und gar Verlust der Zehenspitze führen kann.
  • Nicht-Heilung: Manchmal verheilt der geschnittene Knochen nicht
  • Fehlverheilung: Manchmal verheilt der Knochen in einer Fehlposition, was zu Beschwerden führen kann.
  • Schmerzhafte Implantate: Wenn Schrauben benutzt wurden, können diese in gewissen Fällen hervorstehen und umliegendes Weichteilgewebe oder Sehnen irritieren. Gelegentlich müssen diese entfernt werden.