Zusammenfassung
Aus dem Blut des Patienten kann Blutplasma extrahiert und aufbereitet werden. Dieses kann anschliessend in Bereiche von Sehnenentzündungen, Muskelverletzungen oder Bänderüberdehnungen injiziert werden. Es enthält eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, darunter PDGF (platelet derived growth factor) sowie VEGF (vascular endothelial growth factor). Deren Wirkung auf die Förderung der Gewebeheilung ist in Laborstudien nachgewiesen. PRP-Injektionen finden Anwendung in einer Vielzahl von Fuss- und Sprunggelenkserkrankungen, u.a.:
- Achillessehnenentzündung
- Achillessehnenruptur
- Insertionstendinose der Achillessehne
- Peronealsehnenentzündung
- hartnäckige Plantarfasziitis
- Wadenmuskelrisse
Diese Behandlung ist allgemein sinnvoll, auch wenn die derzeitige klinische Studienlage, keinen klaren Vorteil der PRP-Injektion gegenüber der normalen Heilungskompetenz des Körpers bewiesen hat.
Wie wird das PRP gewonnen?
Das Blut für die PRP wird von Patienten bei einer Blutentnahme mit anschliessender Zentrifugation gewonnen. Sie trennt das Blut in flüssige und feste Bestandteile auf, wobei die abfallende Schicht aus roten Blutkörperchen und dem «buffy coat» besteht, welches das plasmareiche Protein enthält. Die plasmaangereicherte Schicht wird isoliert und unter sterilen Bedingungen in den betroffenen Bereich injiziert. Dies kann Ultraschall- oder Fluoroskopie-geführt sein, um die korrekte Injektionsstelle sicherzustellen.
Mögliche Komplikationen
Jedes invasive Verfahren ist mit möglichen Komplikationen verbunden. Komplikationen im Zusammenhang mit PRP-Injektionen sind jedoch eher gering bis sehr gering. Die grösste potenzielle Komplikation ist die Möglichkeit einer Infektion an der Injektionsstelle. Blutprodukt-Reaktionen stellen kein Problem dar, da es sich um Eigenblut des Patienten handelt. Eine grössere Hürde könnten die Kosten sein, da viele Versicherungsgesellschaften (in den USA) diese als experimentelles Verfahren betrachten und daher eine Kostenübernahme ablehnen. Da die Aufbereitung eher teuer ist, hat dies einen starken Einfluss auf die Preisgestaltung. In der Schweiz werden PRP-Injektionen nicht von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (Grundversicherung) übernommen. Die Übernahme zu Lasten von Zusatzversicherungen nach VVG ist individuell je nach Versicherungsvertrag.