Überblick
Unterzieht man sich einem chirurgischen Eingriff am Fuss/Sprunggelenk, ist es schwierig, den Überblick über alle wichtigen Punkte, die zu beachten sind, zu behalten. Hier sind allgemeine Richtlinien verfügbar, die die Vorbereitung und den Prozess angenehmer und reibungsloser gestalten sollen:
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Video: https://www.youtube.com/watch?v=MTb7rd0EMno&ab_channel=FootEducatio
Einverständnis für den Eingriff
Es ist unabdingbar sich über den Eingriff im Klaren zu werden – z.B. wie lange die Operation dauert, die Dauer der anschliessenden Genesungszeit oder welche Komplikationen entstehen könnten.
Wichtig ist auch, Fragen zur eigenen Operation zu klären, da nicht alle Operationen dieselben Risiken mit sich bringen. Die Fragen sollten vor dem Gespräch mit dem Chirurgen oder dem OP-Team aufgeschrieben werden, damit diese an der Vorbesprechung beantwortet werden können. Sind Sie sich über etwas nicht im Klaren, formulieren Sie dies aus mit «Ich verstehe das so, was Sie mir sagen … ist das richtig?» oder «Ich habe dies leider nicht verstanden, könnten Sie es mir noch einmal erläutern?».
Proaktive Vorbereitung auf die Genesungsphase
Vor der Operation sollten alle Massnahmen ergriffen sowie alle Vorbereitungen für die anschliessende Genesungsphase getroffen werden. So sollten Material und benötigte Gegenstände schon vorher bereit sein:
- Decken Sie sich mit Vorräten ein (Lebensmittel, Verbrauchsartikel), damit Sie das Haus nicht unnötig oft verlassen müssen – speziell, wenn der Eingriff, Sie stark einschränkt.
- Bitten Sie Familie und Freunde um Hilfe resp. organisieren Sie ihr soziales Netz für allfällige Unterstützungsnotwendigkeiten.
- Besorgen Sie sich Bücher, Filme oder andere körperlich nicht anstrengenden Beschäftigungen, um sich die Zeit in der Erholungshase zu vertreiben.
- Behindertenausweis – Bei einer ärztlich bescheinigten mind. 6 Monate andauernden Behinderung, können Sie sich eine entsprechende Behindertenparkkarte ausstellen lassen (regionale/kantonale Bestimmungen vorbehalten).
- Üben Sie das Gehen an Krücken.
- Je nach Einschränkung: erwägen Sie den Kauf oder die Miete eines Kniewagens/Knierollers.
Bereiten Sie Ihr Zuhause vor
Gegenstände, die das Bewegen im Raum behindern oder erschweren, sollten entfernt werden. Falls Sie im Obergeschoss schlafen und nicht oder nur schlecht laufen können, lohnt sich das temporäre Verlegen des Schlafzimmers ins Erdgeschoss. Das Badezimmer oder der Duschbereich (Duschhocker, Haltegriffe, etc.) sollten ebenfalls vorbereitet werden.
Errichten eines Kommandoposten
Einen «Kommandoposten» mit den wichtigsten Vorräten, der leicht erreichbar in der Nähe von Sofa oder Bett liegt, sollte eingerichtet werden. Empfohlene Vorräte sind:
- Telefon
- Computer
- Uhr
- Fernseher mit Fernbedienung
- Ein Krankenhaustisch, der über das Bett oder die Couch geschoben werden kann
- Eine Fusserhöhung
- Einfacher Zugang zu Eis oder einem Kühlsystem
- Bettrückenlehne
- Schreibutensilien wie Stift und Papier (z.B. um Medikamente zu notieren)
- Trinkzubehör
- Metamucil® oder Duloclax®, da die Darmtätigkeit durch Schmerzmittel und mangelnde Bewegung eingeschränkt sein kann
- Handcreme
- Handarbeiten, die Sie interessieren (jedoch keine Erwartung an das eigene akut-situative Potenzial, ein neues Hobby zu beginnen, da dies je nach Erschöpfungsgrad erschwert sein kann)
Duschen
Nach einer Fussoperation kann das Duschen herausfordern sein, wobei die Sicherheit stets vorgeht. Stürze in der Dusche sind in der postoperativen Phase überraschend häufig und können Schäden im Operationsbereich wie auch an anderen Körperbereichen verursachen. Einen Duschhocker zu verwenden ist ratsam. Diese sind meist aus Kunststoff oder Holz, welches wasserabweisend behandelt ist. Im Handel sind Duschhocker oder -bänke erhältlich, die gegenüber einem normalen Stuhl einige Vorteile bieten können. Den Ein- und Ausstieg in resp. aus der Dusche sollte idealerweise durch eine Begleitperson unterstützt werden. Haltegriffe oder andere Anbringungen können hier unterstützt sein. Diese sind in den meisten Baumärkten erhältlich. Eigentlich ist es notwendig, einen wasserdichten Schutz zu verwenden, um den Fuss sowie den Unterschenkel beim Duschen vor Wasser zu schützen – besonders, wenn der Gips resp. die Verbände nicht nass werden sollen. Hat man keine professionelle Duschüberzüge zur Hand, kann man auch einen Plastikmüllsack verwenden, diesen über den Fuss bis zum Knie ziehen und diesen wasserdicht festkleben. Alternativ kann man einen «Gipsschutz» besorgen, der einfach und effektiv angewendet werden kann. Wird der Gips nass, muss dieser meist ganz ausgewechselt werden, da das nasse Gipsfutter ähnliche einer nassen Socke wirkt und dadurch die Haut feucht/nass bleibt, was für die Haut wie auch für die Wundheilung schlecht ist.
Arbeitsunfähigkeit
Ausfallzeit: Wie lange muss ich der Arbeit fernbleiben?
Im Vorfeld der Operation sollte geklärt werden, wie lange die Ausfallzeit geplant ist oder diese allgemein dauern könnte. Wie lange muss man der Arbeit fernbleiben oder in welchem Pensum darf man arbeiten? Dies variiert je nach Operation oder Operationsergebnis stark und hat einen Einfluss auf die Sitz- und Gehmöglichkeit. So setzt eine nicht-invasive Operation mit Entfernung eines Implantats die Person meist nur kurz arbeitsunfähig resp. kann diese Person sitzend dennoch arbeiten. Bei Patienten, die beruflich den ganzen Tag auf den Beinen sind (z.B. Pflegeperson, Handwerker, Bauarbeiter) ist dies meist nicht möglich und sie müssen entsprechend für mehrere Monate ausfallen. Wichtig ist, dass der Patient versteht, für wie lange diese Ausfallzeit dauert, resp. dauern könnte und wie die Auswirkungen sind. Es sollte unbedingt beim Chirurgen nachgefragt werden, ob dieser eine detaillierte Übersicht über die zu erwartende Genesungszeit erhalten könnten. Fragen sollten allgemein noch vor der Operation geklärt werden, da niemand nach der Operation «überrascht» werden möchte.
Ausfallzeit: Wie lange darf man nicht Auto fahren?
Die Fahrtauglichkeit kann je nach Operation resp. Operationsort (v.a. am Fuss) stark eingeschränkt bis verunmöglicht sein. Das Wichtigste hierbei ist die Sicherheit, wobei dann auf das Auto verzichtet werden sollte. Unterzieht man sich einer Operation am linken, nicht-fahrenden Fuss ist die Fahrtauglichkeit je nach Fahrzeug meist gegeben. Wird jedoch der rechte Fuss operiert, sollte mit mehr Vorsicht gehandelt werden. Hierbei sollte der voraussichtliche Zeitrahmen der Fahrunfähigkeit vor der Operation geklärt werden. Ist man auf das Auto angewiesen resp. wird man aufgrund der Notwendigkeit regelmässig gefahren, lohnt sich die Beantragung einer temporären Behinderten-Parkkarte, welche ab einer Einschränkung von 6 Monaten mit der ärztlichen Bescheinigung beantragt werden kann. Die Bestimmungen sind regional/kantonal abhängig. Die Beantragung kann kostenpflichtig sein.