Muskelschmerzen durch Vernarbung der Peroneus-Muskeln

Zusammenfassung
Schmerzen, die aufgrund einer Vernarbung eines oder beiden Peroneusmuskeln (Wadenbeinmuskeln) entstehen, sind eine häufige Ursache für chronische seitliche Unterschenkelschmerzen, die typischerweise durch eine Verletzung einer der beiden Peroneusmuskeln (M. peroneus longus und M. peroneus brevis) verursacht werden. Die Zerrung des Muskels heilt anschliessend mit einer Vernarbung aus. Durch Aktivitäten wie Laufen, Gehen oder Wandern können Schmerzen an der Aussenseite des Wadenmuskels entstehen. Das Auftreten der Symptome resp. deren Lokalisierung ist abhängig vom Ort der Vernarbung.

Klinisches Erscheinungsbild
Die Symptome zeichnen sich meist durch unterschiedlich starke Schmerzen an der Aussenseite oder im seitlichen Bereich des Unterschenkels, ausgelöst durch Aktivitäten wie Gehen/Laufen, aus. Die Stelle kann dabei druckempfindlich sein. Das entstandene Narbengewebe ist manchmal auch durch ein Abtasten als Verhärtung spürbar. Wird der Fuss nach Aussen gedreht (Eversion), können die Beschwerden erneut ausgelöst werden.

Bildgebende Untersuchungen
Röntgenaufnahmen der Unterschenkel oder des Knöchels sind meist unauffällig. Gelegentlich kann man schwere verkalkte Vernarbungen feststellen. Eine MRI-Untersuchung kann dabei anschliessend die Narbenbildung innerhalb des betroffenen Peroneusmuskels zeigen.

Behandlung

Konservative Behandlung
Chronische Schmerzen der Peroneusmuskeln aufgrund von Narbenbildung können durch eine konservative Therapie recht häufig erfolgreich behandelt werden. Hierbei ist eine physikalische Therapie zentral. Die Mobilisierung der Muskeln zum Abbau des Narbengewebes ist essenziell. Dafür gibt es unterschiedliche Strategien. Eine Behandlung kann mehrere Wochen andauern, bis sich das Narbengewebe verbessert und sich die Schmerzen verringern. Kurzfristige Behandlungen mit entzündungshemmenden Medikamenten können die Symptomatik ebenfalls verringern.

Chirurgische Behandlung
Bei Patienten mit ausgeprägten schweren Vernarbungen resp. wenn eine konservative Therapie kein akzeptables Ergebnis liefert, kann eine chirurgische Sanierung in Betracht gezogen werden. Hierbei kann das Narbengewebe freigelegt und teilweise oder gänzlich entfernt werden. Die darüberliegende Faszie wird dafür vom Bereich gelöst, damit das Narbengewebe besser identifizierbar ist. Anschliessend erfolgt eine Physiotherapie, um die Beweglichkeit des Bereichs zu erhalten und zu fördern. Das Risiko der chirurgischen Behandlung liegt in der anschliessenden Bildung neuen Narbengewebes, welches durch eine gezielte Therapie in diesem “frischen“ Stadium gut behandelbar ist.