Verfahren
Die Sprunggelenks-Cheilektomie (Knochensporn-Entfernung) wird zur Behandlung des vorderen (anterioren) Sprunggelenks-Impingements (Einklemmung) oder einer Arthrose des Sprunggelenks durchgeführt. Das anteriore Impingment verursacht ein stechendes, schmerzhaftes Gefühl an der Vorderseite des Sprunggelenks. Knochensporne (Osteophyten) oder andere Weichteilschwellungen können manchmal durch die Haut ertastet werden. Röntgenaufnahmen oder 3-dimensionale Aufnahmen (CT oder MRT) helfen dabei, das Sprunggelenk und die Knochensporne klar darzustellen. Osteophyten können sich auf der Tibia, dem Talus oder aber auch auf anderen Stellen befinden. Eine Sprunggelenks-Cheilektomie wird empfohlen, falls die nicht-operative Behandlung keine Linderung der Beschwerden erbracht hat.
Patienten die unter einem vorderen Impingement leiden, können beim bergauf Gehen oder beim Hocken (wenn sich die Vorderseite des Schienbeins in Richtung Fuss bewegt) Beschwerden verspüren. Manchmal berichten die Patienten aufgrund der Schmerzen über Gefühl der Schwäche oder Instabilität im Sprunggelenk. Zusätzlich haben einige den Eindruck, dass sie „mit einem nach aussen gedrehten Fuss gehen“.
Das beste Ergebnis bei einer Spunggelenks-Chelektomie haben Patienten mit ansonsten gesunden Sprunggelenken, wobei die Schmerzen speziell an der Vorderseite des Sprunggelenks auftreten. Falls das Gelenk grösstenteils gesund ist und nur die Vorderseite des Gelenks eine Verengung oder einen Knochensporn aufweist, kann die Entfernung der hervorstehenden Knochensporne und/oder des vorderen Weichgewebes die Beschwerden erheblich verbessern.
Falls Anzeichen für weitere Verletzung in anderen Teile des Sprunggelenks (durch Frakturen oder Verstauchungen) vorhanden sind bzw. eine ausgeprägte Sprunggelenks-Arthrose vorliegt, kann manchmal nur eine teilweise Linderung der Beschwerden durch die Entfernung von Knochenspornen und Narbengewebe aus dem vorderen Teil des Sprunggelenks erreicht werden. In einigen Fällen kann eine Operation zu einer unerwünschten Zunahme der Beschwerden beitragen. Dies, weil durch die Operation das Sprunggelenk beweglicher wird und somit andere beschädigte Bereiche des Sprunggelenks reizen kann. Im Allgemeinen profitieren Patienten mit einer ausgeprägten Arthrose weniger von einer Cheilektomie.
Chirurgie
Bei der chirurgischen Behandlung werden die hervorstehenden Sporne und/oder Weichteile bzw. Narbengewebe an der Vorderseite des Sprunggelenks entfernt. Dies wird entweder arthroskopisch oder durch Eröffnen des Sprunggelenks über eine Inzision durchgeführt. Eine Sprunggelenks-Cheilektomie bei kleinen Spornen bzw. wenige Gewebe kann in der Regel arthroskopisch durchgeführt werden. Falls die Knochensporne jedoch grösser sind, ist es oft effizienter und effektiver, einen grösseren Schnitt durchzuführen um das Sprunggelenk zu öffnen. Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Genesung
Für die Genesung müssen Aktivitäten über einen Zeitraum von 6-8 Wochen reduziert werden. Während dieser Zeit ist der Knöchel normalerweise geschwollen und verursacht Schmerzen. Falls lediglich eine Sprunggelenks-Cheilektomie durchgeführt wurde, darf der Patienten u.U. unmittelbar nach der Operation den Fuss belasten. Für einen besseren Komfort können nach dem Eingriff Krücken und/oder andere Gehhilfe verwendet werden. Häufig wird auch Physiotherapie verordnet, um das Gelenk schrittweise zu mobilisieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Bänder und Sehnen bereits vor dem Eingriff sehr straff sein können. Patienten sollten daher trotz Operation und Rehabilitation mit einem verbesserten, aber nicht ganz normalen Bewegungsumfang des Sprunggelenks rechnen.
Knochensporne neigen dazu, im Laufe der Zeit allmählich „nachzuwachsen“, sodass Rezidive möglich sind. Athleten können auf lange Sicht weiterhin leichte oder mittelschwere Beschwerden verspüren.