Indikation

Dieses Verfahren wird bei Sprunggelenksinstabilität angewendet. Typischerweise berichten diese Patienten von wiederholten Knöchelverstauchungen. Bei der klinischen Untersuchung zeigen sich lose Sprunggelenks-Seitenbänder (lateral). Üblicherweise wird mit einem belasteten Röntgen bestätigt noch eine knöcherne Verletzung abgeklärt.

Technik

Die Operation wird durch einen Schnitt aussen (lateral) am Knöchel durchgeführt. Der Schnitt wird bis zum Gelenksspalt eröffnet und das vordere talofibular-Band wird identifiziert.  Dies ist meistens das überdehnte Band. Der Schnitt wird normalerweise bis hinunter zum Wadenbeinköpfchen erweitert (der prominente Knochenvorsprung aussen am Knöchel), wo das calcaneofibular-Band identifiziert wird. Auch dieses Ligament ist häufig überdehnt. Danach wird das vordere Talofibular-Band gestrafft. Dazu wird das Ligament durchtrennt und in einer gestrafften Stellung mit einem Faden wieder zusammengenäht (Abb. 1). Dasselbe kann mit dem Calcaneofibular-Band durchgeführt werden, falls dieses lose ist. Eine „Modifikation“ des Brostrom-Verfahrens kann ebenfalls angewandt werden, wobei das Retinaculum Extensorum (eine Art flächiges Band) in die Reparatur miteinbezogen wird. Nach der Bandreparatur wird die Wunde schichtweise geschlossen.

Rehabilitation

Nach dieser Operation brauchen die Bänder üblicherweise 6 Wochen Zeit um zu heilen. Während dieser Zeit sollte der betroffene Fuss nicht oder nur limitiert belastet werden. In gewissen Situationen können die Patienten den Knöchel ein wenig bewegen um die Steifigkeit zu reduzieren. Nach etwa 6 Wochen kann mit der Physiotherapie begonnen werden. Die Physiotherapie fokussiert sich auf:

  1. Kraft im Knöchel aufbauen
  2. Bewegungsrausmass erhöhen
  3. Propriozeption verbessern
  4. Gangbild normalisieren

Für einige Monate nach der Operation werden die Bänder häufig noch durch einen Knöchelschoner geschützt. Bis die Patienten wieder mit Hochleistungsaktivitäten beginnen können, dauert es in der Regel 4-6 Monate.

Potentielle Komplikationen

Es gibt einige spezifische Komplikationen der Sprunggelenks Seitenband Rekonstruktion. Dazu gehören:

  • Verletzung des oberflächlichen Wadenbeinnervs: Dieser Nerv verläuft häufig durch die Wunde. Normalerweise wird der Nerv identifiziert und wird nicht durchtrennt. Trotzdem kann der Nerv im Verlauf der Operation und des Heilungsprozesses irritiert werden, was zu verminderter Sensibilität am Fussrücken und in einigen Fällen zu Schmerzen führen kann. Wenn diese Neuritis auftritt, ist eine relativ aggressive Therapie nötig um den Nerven zu desensibilisieren.
  • Überdehnung der operierten Bänder: Das reparierte Band ist normalerweise stark und erhöht die Stabilität des Sprunggelenks. Es ist aber schwächer als das ursprüngliche Band und wird daher bei einer erneuten Knöchelverstauchung häufig überdehnt. Ist eine Revision einer Bostrom-Operation nötig, führen viele Chirurgen eine Seitenband Rekonstruktion mit Sehnentransfer durch.

Dazu kommen die potentiellen Komplikationen die bei jeder Operation auftreten können, wie:

Dieses Verfahren dient dazu eine Sprunggelenksinstabilität zu verbessern. Schmerzen die von einer anderen Lokalisation herrühren, wie z.B. dem Gelenksspalt selbst, werden bei dieser Operation nicht behandelt.