Indikationen

Eine drehende Osteotomie (=Durchtrennung des Knochens) des 5. Metatarsalen (Schneiden und Rotieren des Knochens) ist bei Patienten mit einem grossen, schmerzhaften Schneiderballen (Bunionette), bei welchem eine konservative Behandlung versagt hat, angezeigt. Die Deformität ist mit einem grossen Winkel zwischen dem 4. und dem 5. Metatarsalknochen (Mittelfussknochen) verbunden.

Vorgehen

Eine Osteotomie des 5. Metatarsale wird durch einen Schnitt an der Aussenseite des Fusses begonnen. Dieser wird bis auf den Knochen gemacht. Die Aussenseite des Knochens wird freigelegt und ein schräger unkompletter Schnitt wird durch ¾ des Knochens gemacht. Ein Bohrer wird dann von oben nach unten eingesetzt und eine Schraube wird in das Loch eingesetzt, jedoch nicht angezogen. Das übriggebliebene Stück Knochen wird nun geschnitten. Dann wird das entfernte (distale) Ende des 5. Metatarsale einwärts, Richtung 4. Metatarsale, gedreht, was die Deformität reduziert und die Korrektur des Schneiderballens erlaubt. Nun wird die Schraube festgeschraubt um die Position zu stabilisieren, was per Röntgenbild bestätigt wird. Mit dem rotierten Knochen entsteht nun ein Knochenvorsprung auf der Aussenseite (lateral). Dieser wird abgeschnitten und geglättet. Der 5. Zehen wird dann durch die Kapsel an der Basis der Zehe begradigt, wodurch die Position des Zehen verbessert wird.

Erholung

Für die Erholung wird die Heilung des Knochens benötigt. Dies beansprucht etwa 6 Wochen mit voller Gewichtsbelastung in einem Schuh mit harter Sohle, damit nicht abgerollt werden kann. Die Fäden werden 10-14Tage postoperativ entfernt.

Mögliche allgemeine Komplikationen

Bei dieser Operation können die üblichen operativen Komplikationen auftreten:

  • Infektionen
  • Wundheilungsprobleme
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
  • Lungenembolie (LE)
  • Nervenverletzung. Es kann zu einer Verletzung des Nerven kommen, welcher die Aussenseite des 5. Zehens versorgt und somit kann es zu Irritation, Taubheit oder Schmerzen in diesem Gebiet kommen.

Mögliche spezifische Komplikationen

Einige Komplikationen, welche für diese Operation spezifisch sind, können auftreten:

  • Nicht-Heilung: In manchen Fällen heilt der Knochen nicht wieder zusammen
  • Fehlverheilung:  Die Verheilung der Knochenstücke in einer Fehlposition kann zu einer erhöhten Krafteinwirkung auf die Aussenseite des Vorfusses oder zu einer ungünstigen Position des 5. Zehens führen.