Aktivitätsmodifikation
Video (englisch):
Zusammenfassung
Die wiederholte Belastung, die im Laufe des Tages auf den Fuss wirkt, kann die Fussprobleme verschlimmern. So können Stehen und Gehen die Sehnen durch diese wiederholte Belastung beeinträchtigen, wodurch diese entzünden. Arthrotische und verletzte Gelenke neigen zur Bildung von Schmerzen und Schwellungen, welche durch Beanspruchung verstärkt werden. Die kumulative Kraft kann so Fuss- und Sprunggelenksprobleme verschlimmern. Diese Kräfte sind proportional zu:
- der Anzahl zurückgelegter Schritte oder der Stehzeit
- der Kraft, die bei jedem Schritt ausgeübt wird (wobei diese durch das Gewicht und das Schuhwerk mitbestimmt wird)
- der Fusshaltung einer Person, abhängig von hohem oder abgeflachtem Fussgewölbe.
Eine Aktivitätsänderung hat hier zum Ziel, die obenstehenden Faktoren zu verringern. Dies heisst jedoch nicht, dass die Aktivitätsänderung eine Verringerung des Aktivitätsniveaus bedeutet. So können z.B. Gewichtsabnahme oder eine verringerte Kalorienzufuhr/erhöhte Kalorienverbrennung einen signifikanten Einfluss auf die Änderung der Aktivität haben, da diese automatisch verringert wird. Dies hat einen Einfluss auf die Behandlung von chronischen Fussproblemen. Eine Änderung der Aktivitätsart (z.B. Radfahren statt Laufen) muss je nach dem vorgenommen werden, da dies die Kraft, die auf den Fuss wirkt, verringert. Hierbei wird die Änderung als vierfacher Prozess dargestellt:
- Der Patient wird aufgefordert, seinen Lebensstil zu überdenken und er wird darüber hinaus dazu angeregt, sich Strategien zur Verringerung der Anzahl Schritte oder der Anzahl Stunden im Stehen zu überlegen.
- Der Patient soll sich überlegen, wie er die Kraft, die in beide Füsse geleitet wird, verringern (z.B. durch Schuhwerk, etc.) und dabei den bestehenden Lebensstil beibehalten kann.
- Der Patient wird aufgefordert, die tägliche Belastung auf seine Füsse zu verringern.
- Es sollte überlegt werden, wie der Patient mehr Möglichkeiten zum Hinsetzen hat, um weniger auf den Beinen zu stehen. So können die Patienten (eventuell auch mit Einverständnis des Arbeitgebers) bei der Arbeit unnötiges Gehen/Stehen reduzieren. Es gibt darüber hinaus auch diverse medizinische Geräte, die dies unterstützen.
Minimierung der Schrittkraft auf die Füsse
Mit dem Ermitteln von Möglichkeiten, den Stoss bei jedem Schritt durch geeignete Schuhe zu dämpfen, kann die Kraft, die auf die Füsse wirkt, verringert werden. Hier soll der Patient bequeme Schuhe tragen, um das Gewicht gleichmässig auf den Fuss verteilen zu können. Dies ist z.B. mit Einlegesohlen möglich. Kombiniert werden diese häufig mit einer steifen Sohle, um die Kraft gleichmässig über das Bein und den Fuss zu verteilen. Bei Fussdeformationen können Orthesen dazu beitragen, die Kraft auf überlastete Knochen, Gelenke und Sehnen zu verringern, z.B. auch durch Verringerung der Stossbelastung. Patienten können vom Laufen und Gehen als Aktivität zu Schwimmen oder Radfahren wechseln, was den Fuss mit weniger Kraft belastet und den Körper kardiopulmonal (den Kreislauf betreffend) mindestens gleichbleibend belastet. Die Einschränkung der Laufaktivität mit Laufen auf weicherem Untergrund an zwei oder drei statt fünf Tagen verringert die Belastung ebenfalls. Die Optimierung des Laufstils kann die Belastung weiter verringern.
Auslösende Aktivitäten vermeiden/eliminieren
Weiter können einige Aktivitäten, die als vermeintlich unproblematisch angesehen werden, effektiv Symptome auslösen können. Diese können je nach Person unterschiedlich sein und können von der Erkrankung und von individuellen Eigenschaften (Fusstyp, Gewicht, Ausrichtung, etc.) abhängig sein. Am häufigsten ist das Gehen auf unebenem Gelände oder das Trainieren auf hartem Grund. Verstehen die Patienten besser, was ihre Symptome auslöst, können sie dem vorbeugen. Ist ihnen dies nicht bekannt, müssen sie damit beginnen, dies herauszufinden, z.B. durch Führen eines Tagebuchs. So können sie diese Symptom-verschlimmernde Aktivitäten identifizieren. Dies ist der erste Schritt, einer erfolgreichen nicht-operativen Behandlung.