(Juvenile Osteochondrose des Metatarsus)

Klinische Präsentation

Morbus Köhler-Freiberg ist mit Schmerzen im Bereich des Vorfusses verbunden. Dazu gehört die Aufweichung (Osteonekrose) eines der metatarsale Köpfchen (Abbildung 1). Sie tritt in der Regel bei Jugendlichen oder sich noch im Wachstum befindenden Erwachsenen auf. Übermässige Belastung auf diese Stelle kann zu einer Veränderung der Gefässe und Mikrobrüche des Mittelfusskopfes führen. Morbus Köhler-Freiberg ist mit Schwellungen und lokalisierten Beschwerden verbunden, meist an der Basis der zweiten Zehe. In der akuten Phase der Erkrankung humpeln die Patienten oft, obwohl bei einigen Patienten schon vor der Diagnose eine chronische Erkrankung vorhanden sein kann. Morbus Köhler-Freiberg wird auch als Juvenile Osteochondrose des Metatarsus (eine Kombination aus Infarkt und Fraktur) bezeichnet.

Untersuchung

Bei Morbus Köhler-Freiberg zeigt die Untersuchung oft eine Schwellung und Schmerzempfindlichkeit am Fussballen und an dem mit der betroffenen Zehe assoziierten Gelenk. Das Zehengrundgelenk ist oftmals geschwollen und bereitet Unbehagen, wenn es palpiert wird. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Freiberg-Krankheit mit einer langen zweiten Zehe assoziiert ist, da dies die repetitive Belastung auf den zweiten Mittelfusskopf erhöhen kann.

Bildgebung

Eine Röntgenaufnahme ermöglicht in der Regel die Diagnose. Sie zeigt oft eine Veränderung der Form des betroffenen Mittelfusskopfes (Abbildung 1). Der Mittelfusskopf ist der Knochen im Fussballen an der Basis der Zehe. Röntgenaufnahmen zeigen wahrscheinlich auch, dass der zugehörige Mittelfussknochen im Verhältnis zu den umgebenden Mittelfussknochen sehr lang ist.

Wenn eine MRT durchgeführt wird, sind Anzeichen einer Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenk und ein signifikantes Knochenödem im Mittelfusskopf zu sehen.

Abbildung 1: Morbus Köhler-Freiberg des zweiten Mittelfussköpfchens

Behandlung

In den meisten Fällen wird Morbus Köhler-Freiberg nicht-operativ behandelt. Meistens wird der Bereich mit einem Komfortschuh (ein Schuh mit einer weichen Gummisohle und einer breiten Zehenbox) und einem Mittelfusspolster geschützt, um den Bereich zu entlasten.

Bei starken Beschwerden kann es für einen Zeitraum von zwei Wochen hilfreich sein, zunächst eine kontrollierte Belastung mit einer Unterschenkel-Orthese oder sogar einem Gips durchzuführen. Auch entzündungshemmende Medikamente können sich vorteilhaft auswirken. Mit der Zeit, wenn die Entzündung abnimmt, heilt der Mittelfußknochen oder die Durchblutung steigt und die Symptome nehmen ab. Es kann jedoch zu einer Restdeformität im Gelenk kommen, was zu leichten Beschwerden führt, welche über eine längere Zeit anhalten können.

Chirurgische Behandlung

Eine chirurgische Behandlung von Morbus Köhler-Freiberg wird eher selten durchgeführt. Sollte die nicht-operative Behandlung zu keinem Erfolg führen, kann es von Vorteil sein, das Gelenk operativ zu säubern (Débridement). Falls der zugehörige Mittelfussknochen zu lang ist, kann auch eine verkürzende Osteotomie Abhilfe schaffen. Bei Synovitis, Fragmentierung oder lockeren Knochenstücken im Gelenk und einem deformierten Mittelfussköpfchen, kann es notwendig sein, eine Synovektomie, ein Debridement oder eine Formkorrektur des Mittelfusskopfes durchzuführen. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um eine Erkrankung, die nicht-operativ behandelt wird.