Indikation

Bei der Korrektur eines Hallux valgus, muss normalerweise die Gelenkkapsel an der Innenseite (medial) der Grosszehe gestrafft werden. Das Gewebe der Grosszehe dehnt sich im Laufe der Zeit aus und die Zehe weicht in Richtung der kleineren Zehen ab.

Die Umformung bzw. Veränderung des Kapselgewebes wird als Kapselraffung der I. MTP (Grosszehe) bezeichnet. Die mediale Kapselraffung ist üblicherweise ein Bestandteil einer Hallux-Korrektur, bei welcher das Ende der Grosszehen-Mittelfussknochen zunächst wie bei einer Osteotomie (Knochenschnitt) durchtrennt wird. Im Anschluss wird die mediale Kapselraffung durchgeführt.

Verfahren

Das Verfahren wird typischerweise über einen Hautschnitt auf der Innenseite der Grosszehe durchgeführt. In einigen Fällen führt der Chirurg eine weitere Inzision auf der Oberseite der Zehe durch um beide Seiten des Gelenks freizulegen. Im Anschluss wird die straffe äussere (lateral) Seite gelöst und das lose innere (mediale) Kapselgewebe gestrafft. Das Gewebe wird freigelegt und die Kapsel gespalten. Sobald das Gelenk freigelegt ist, wird es auf zusätzliche Pathologien untersucht bzw. behandelt. Es ist keine Seltenheit, dass die Gelenkkapsel an der Aussenseite (lateral) des Gelenks gelöst werden muss, da dieses oft sehr eng anliegt. Bei der Korrektur der Hallux valgus-Deformität (Grosszehe wird begradigt) wird die mediale Gelenkkapsel so repariert, dass diese gestrafft wird. Dies führt dazu, dass die Ausrichtung der Zehe nach der Operation erhalten bleibt. Zuletzt wird die Wunde wieder geschlossen.

Komplikationen

  • Wundinfektion
  • Verletzung der Nerven: Es existiert ein kleiner sensibler Nerv, welcher die Innenseite (in der Nähe der Zehenbasis) der Grosszehe versorgt und bei dieser Operation verletzt oder durch die Bildung von Narbengewebe gereizt werden kann. Dies kann zu einem Taubheitsgefühl an der Innenseite der Grosszehe führen.
  • Versagen der Reparatur: Die reparierte Gelenkkapsel kann sich im Laufe der Zeit wieder ausdehnen und zu einer erneuten Hallux valgus-Deformität führen. Dies ist häufiger der Fall, falls die Korrektur des Knochens mangelhaft durchgeführt wurde.
  • Verlust der Blutversorgung des Mittelfussknochens der grossen Zehe: Dies tritt selten bzw. beinahe nie auf, ausser falls die mediale Kapselraffung und das Lösen des äusseren (lateral) Weichgewebes zu aggressiv durchgeführt wurde.