Indikation

Patienten mit einer dislozierten Pilon-Fraktur profitieren häufig von einer operativen Reposition der Knochen, welche den oberen Teil des Sprunggelenks bilden. Ziel ist es, die Knochen in die gleiche Position wie vor der Verletzung zu positionieren. Dies kann sich als äusserst anspruchsvoll erweisen, da die Fraktur den Gewichtstragenden Teil des Sprunggelenks selbst betrifft und die Knochen oft in mehrere Teile zerstückelt sind. Gesunde Patienten, bei denen nichts gegen eine operative Behandlung spricht, profitieren höchstwahrscheinlich von diesem Eingriff (sofern die Fraktur signifikant disloziert ist).

Verfahren

Zu Beginn der Therapie wird das Weichgewebe um den Knöchel herum behandelt. Ein operativer Eingriff während das Gewebe noch geschwollen und entzündet ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Wundkomplikation. Ist der Zustand der Weichteile zufriedenstellend bzw. nicht mehr geschwollen, wird der Eingriff durchgeführt. Oft werden zwei oder mehr Inzisionen benötigt um die Frakturfragmente adäquat zu reponieren und mittels Platten und Schrauben zu stabilisieren. Die genaue Lage der Inzision kann je nach der Fraktur variieren, aber wird häufig an der vorderen, inneren Seite (anteromedial) des Sprunggelenks, sowie an der vorderen, äusseren Seite (anterolateral) des Sprunggelenks durchgeführt. Der Chirurg stellt das frakturierte Sprunggelenk Stück für Stück wieder her und stabilisiert es provisorisch mit Drähten. Später wird es endgültig mit Schrauben und Platten fixiert. In einigen Fällen ist eine Knochentransplantation notwendig. Beispielsweise falls nach der Reposition immer noch ein starker Defekt vorhanden ist.

Heilung

Die Heilung ist langwierig. Oft dauert es 12 Wochen bis der Knochen wieder belastet werden kann. Bis die Fraktur genügend verheilt ist, muss der Patienten relativ immobilisiert werden. Zu diesem Zweck wird oft ein Gipsverband angebracht. Während dieser Zeit, sollten das Knie und die Zehen von Zeit zu Zeit bewegt werden. Sobald die Fraktur verheilt ist, wird versucht die Beweglichkeit des Sprunggelenks zu erhöhen, die Muskulatur am Unterschenkel zu stärken, das Gleichgewicht zu verbessern und ein Gehtraining gestartet. Physiotherapeutische Übungen müssen oftmals über einen Zeitraum von mehreren Monaten durchgeführt werden. Nicht selten dauert die vollständige Genesung 18 Monate oder länger.

Mögliche Komplikationen

Spezifische Komplikationen

  • Posttraumatische Arthrose des Sprunggelenks: Es kommt unvermeidlich zu einer Arthrose des Sprunggelenks. Bei einer grösseren Pilon-Fraktur kann dies zu Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Sprunggelenks führen. Eine operative Behandlung der Fraktur, kann das Ausmass der Arthrose zwar verkleinern, aber, falls bereits erhebliche Schäden am Gelenk vorhanden sind, nicht verhindern.
  • Wundheilungsstörungen: Oft ist das Gewebe um den Knöchel stark geschwollen. Zusätzlich ist um das Sprunggelenk herum nur begrenzt Weichgewebe vorhanden. Dies führt u.U. zu einer Vernarbung und zu Wundheilungsstörungen.
  • Nervenverletzungen: Insgesamt verlaufen fünf Nerven über den Knöchel und jeder einzelne von ihnen kann beschädigt werden. Dies kann zu einem Taubheitsgefühle oder einem brennenden Gefühl entlang des Versorgungsgebiets des Nervens führen.

Allgemeine Komplikationen

  • Infektionen
  • Thrombosen
  • Schmerzhaftes zurückbleibendes Osteosynthesematerial. Teilweise muss schmerzhaftes Osteosynthesematerial wieder entfernt werden, sobald der Knochen verheilt ist.