Indikationen

Ein schmerzhafter oder lockerer (instabiler) Knöchel profitiert oft von einem Tapeverband. Es kann dabei helfen die Bewegung zu kontrollieren, Schmerzen zu verringern, das Risiko von Verletzungen zu minimieren und die sportliche Leistung zu verbessern. Sprunggelenks-Taping erfüllt die gleiche Funktion wie eine OSG-Bandage oder andere Stützen des Sprunggelenks; jedoch bietet ein Tapeverband oft mehr halt und ist leichter als eine OSG-Bandage. Darüber hinaus kann das Tape individuell angepasst werden, um den Komfort und die Funktionalität zu verbessern.

Einige Gedanken zum Thema Sprunggelenks-Taping

Taping ist etwas zeitintensiv. Es kann einige Minuten in Anspruch nehmen, um Ihren Knöchel entsprechend zu tapen. Darüber hinaus gibt es oft eine Lernkurve, die mit dem Abkleben des Knöchels verbunden ist: Sie werden es nicht unbedingt beim ersten Mal „richtig machen“. Mit etwas Übung können Sie jedoch lernen, Ihren Knöchel (oder den einer anderen Person) sehr effizient und effektiv zu tapen.

Benötigte Materialien

  • Wickel zum Abdecken des Knöchels oder alternativ eine Neopren-Knöchelhülle
  • Eine Rolle mit festem Klebeband (z.B. Hockeyschlägerband)
  • Vergewissern Sie sich, dass die Haut sauber und trocken ist, bevor Sie mit dem Tapen beginnen.

Vorgehensweise

1. Legen Sie eine Wickel oder eine Knöchelhülle an (Abbildung 1).

Das Tape sollte nicht direkt auf die Haut geklebt werden. Ein Wickel sollte zuvor über den Knöchel gelegt werden. Alternativ kann ein Neopren-Strumpf oder eine Fussgelenkstütze über den Knöchel gezogen werden und das Band direkt auf die Knöchelhülle aufgeklebt werden.

Abbildung 1

2. Positionieren Sie den Fuss vor dem Umwickeln in geeigneter Position (Abbildung 2)

Der Knöchel muss genau in der Position aufgestellt werden, in der er sich nach dem Taping befinden sollte. Dies ist in der Regel eine neutrale Dorsalflexion (90° relativ zum Unterschenkel) mit “evertiertem“ Rückfuss (so positioniert, dass die Strukturen an der Aussenseite des Knöchels straff sind). Diese Stellung kann einfach gefunden werden, indem man den Vorfuss auf die Kante eines Stuhls legt. Das Knie sollte gebeugt werden, um die Positionierung in der neutralen Stellung zu erleichtern.

Abbildung 2

3. Die inneren „Steigbügel“ werden angebracht (Abbildung 3).

Das Band wird von innen nach aussen um den Knöchel und danach um den oberen Teil des Knöchels gewickelt. Dabei wird das Sprunggelenk nach aussen gezogen (Valgus-Stellung). Diese Wicklung wird folgendermassen durchgeführt:

  • Beginnen Sie mit dem Tape auf der Innenseite über dem Knöchel und wickeln Sie es unter dem Fussgewölbe ein (Abbildung 3a).
  • Üben Sie eine angemessene Kraft auf das Tape aus, um das Sprunggelenk sicher und stabil zu positionieren.
  • Fortsetzen um das Sprunggelenk von der Aussenseite her (Abbildung 3b).
  • Beenden durch ein- oder zweimaliges Wickeln über dem Sprunggelenk (Abbildung 3c).
  • Dies wird dreimal wiederholt (viermal, wenn Sie einen besonders stabilen Tapeverband benötigen), wobei die drei Wicklungen nebeneinander liegen sollten (Abbildung 3d).
Abbildung 3a
Abbildung 3b: Fortsetzen um das Sprunggelenk von der Aussenseite her
Abbildung 3c: Band 1-2 mal um das Bein oberhalb des Sprunggelenks wickeln
Abbildung 3d: 2-4 mal wiederholen

4. Innere und äussere „Fersensicherung“ (Abbildung 4)

Anschliessend wird das Tape so angelegt, damit die Ferse „fixiert“ werden kann. Dies wird folgendermassen durchgeführt:

Von der Innenseite oberhalb des Sprunggelenks (ähnlich wie bei den „inneren Steigbügel“) beginnend, wird das Band über die Fusssohle gewickelt und anschliessend weiter in Richtung Ferse geführt.

Das Band wird dann um den Knöchel gewickelt (ähnlich wie bei dem „inneren Steigbügel“).

Dieser Ablauf wird wiederholt, AUSSER, dass er in die entgegengesetzte Richtung erfolgt. Man beginnt mit dem Tape an der Aussenseite des Knöchels, wickelt unter der Ferse nach innen und danach um den Knöchel herum (Abbildung 4).

Dieser Vorgang wird für die innere und äussere Fersenwicklung wiederholt. Das heisst, wenn Sie fertig sind, gibt es zwei Wicklungen, welche auf der Innenseite, und zwei, welche auf der Aussenseite der Ferse gestartet wurden.

Abbildung 4: Seitliche „Fersensicherung“ von aussen nach innen