Zusammenfassung
An Fuss, Knöchel oder Unterschenkel kommen Weichteilnarben häufig vor. Schmerzhafte Narben oder Entzündungen sind eher selten. Die Narbenbildung ist meist die Folge einer Weichteilverletzung, die einen lokalen Bluterguss mit anschliessendem Gerinnungsprozess und Versteifung des umliegenden Gewebes nach sich zieht. Der Körper resorbiert einen Grossteil dieses Blutergusses. Es kann jedoch zu zurückbleibendem, lokalen Narbengewebe kommen, das dicker und steifer als die ursprüngliche, gesunde Haut ist. Meist ist diese Narbe nicht schmerzhaft. Sind jedoch Strukturen wie Faszien, Muskeln, Sehnen oder gar Nerven verletzt und vernarben, kann dies zu Schmerzen führen, die durch Mobilisierungstherapie beseitigt oder deutlich vermindert werden können.
Was versteht man unter Weichteilvernarbung?
Narbenbildung und Entzündungen können an allen Weichteilgeweben im Körper auftreten und Schmerzen verursachen. Häufig treten diese an den Füssen, Knöcheln und im Unterschenkelbereich auf. Ausgelöst werden diese durch direkte Schläge und andere, Blutergüsse verursachende Verletzungen. Bei einem Bluterguss handelt es sich um eine Blutung unter der Haut, die die Muskulatur, das Fettgewebe, oder das Sehnengewebe selbst betreffen kann. Tritt solch eine Verletzung an Fuss, Knöchel oder Unterschenkel auf, breitet sich diese Blutung unter der Haut auch auf die nahe liegenden Weichteilgewebe aus. Im Laufe der Zeit wird ein grosser Teil des Blutergusses resorbiert. Es kann jedoch zu einer gewissen Vernarbung kommen, wobei das entstehende Narbengewebe steifer und dicker ist als das restliche Gewebe. Weiter kann es so auf Muskeln oder Sehnen drücken. Mit der Zeit lockert sich der vernarbte Bereich und beeinträchtigt die Funktion des Gewebes weniger, auch wenn eine Verfärbung der Haut oder eine leichte Verdickung im betroffenen Bereich spürbar ist. Handelt es sich um eine grossflächige Narbe oder sind wichtige Strukturen wie Nerven, Sehnen oder Muskeln betroffen, können Symptome wie Steifheit und Schmerzen auftreten und persistieren. Sie sind das Resultat der Einklemmung der betroffenen Strukturen durch das Narbengewebe oder einer vorliegenden, starken Entzündung. Häufig machen sich diese Vernarbungen durch Bewegung/Aktivität der betroffenen Strukturen bemerkbar. Sind jedoch Nerven durch eine Einklemmung betroffen, kann dies zu chronischen sogenannten neuralgischen Symptomen wie Brennen und Schmerzen führen.
Klinische Untersuchung
Durch Abtasten lässt sich schmerzhaftes, vernarbtes/entzündetes Weichteilgewebe untersuchen. Es ist meist dicker und die darüberliegende Haut lässt sich, im Gegensatz zu gesundem Gewebe, nur gemeinsam mit dem darunterliegenden Fettgewebe eingeschränkt bewegen. Bei direkter Druckausübung kann es zu Unbehagen kommen. Patienten mit Narbengewebe im Bereich eines Nervens berichten meist von einem brennenden Gefühl, das ausstrahlt, wenn dieses gereizt wird. Dies ist beim sogenannten Tinel-Zeichen der Fall.
Behandlung
Konservative Behandlung
Narben bei Prellungen sind häufig nicht symptomatisch. Ist jedoch ein schmerzhafter, vernarbter Weichteilbereich v.a. nach einer lokalen Verletzung vorhanden, rechtfertigt dies meist eine Behandlung. So können Weichteilmobilisierung oder auch lokale Massagen hilfreich sein. Physiotherapeuten haben verschiedene Strategien, um den Abbau von Narbengewebe zu unterstützen. Hier können mehrere Konsultationen bei einem Physiotherapeuten notwendig werden. Ist ein Nerv eingeklemmt, kann die Behandlung schwieriger ausfallen, auch wenn die Mobilisierung des Narbengewebes und die Desensibilisierung des Nervs oft hilfreich sind.
Operative Behandlung
Ein kleiner Teil der Patienten, der mit einer konservativen Therapie keine genügende Schmerzlinderung resp. Symptombehandlung erfährt, benötigt einen chirurgischen Eingriff, um das entstandene Narbengewebe zu entfernen. Diese Verfahren bergen leider auch das Risiko, dass sich neues Narbengewebe während resp. durch die Operation bildet.