Zusammenfassung

Die Überlastung der lateralen Säule ist eine etwas unspezifische Erkrankung, welche zu Schmerzen an der Aussenseite des Mittelfusses führt. Sie ist das Resultat einer übermassigen Belastung der Knochen an der Aussenseite des Fusses (Fersenbein, Würfelbein, V. Mittelfussknochen). Es besteht oft ein Zusammenhang mit einem hohen Fussgewölbe oder einem stark ausgeprägten Plattfuss, da beide Erkrankungen die durch den Fuss gehenden Kräfte erhöhen. Normalerweise wird nicht-operativ behandelt. Der Fokus der Therapie liegt auf dem Schützen des Bereichs und der Verteilung der Kräfte von diesem Bereich weg (mit Hilfe von u.a. Schuhen oder Orthesen).

Klinische Präsentation

Schmerzen im äusseren, mittleren Teil des Fusses, welche durch Stehen oder Gehen an Stärke zunehmen, sind charakteristisch für Erkrankungen, die zu einer Überlastung der lateralen Säule führen. Die Beschwerden sind oft von chronischer Natur und nicht zwingend auf eine Verletzung zurückzuführen. Typischerweise weisen die Patienten ein hohes Fussgewölbe oder einen Plattfuss auf. In beiden Fällen kann dies zu einer übermässigen Belastung durch den äusseren, mittleren Teil des Fusses führen. Die klinische Präsentation ähnelt der von anderen Erkrankungen, welche auch Schmerzen an der Aussenseite des Fusses verursachen. Beispiele hierfür sind Peronealsehnenentzündung, Plattfussdeformität mit seitlichem Impingement oder sogar eine Stressfraktur des V. Mittelfussknochens.

Körperliche Untersuchung

Die Schmerzen sind an der Aussenseite des Mittelfusses lokalisierbar. Häufig ist eine assoziierte Fussdeformität wie z.B. ein auffälliger Plattfuss oder ein hohes Fussgewölbe vorzufinden. Die Schmerzen können durch eine Bewegung der Gelenke des äusseren Mittelfusses verstärkt werden.

Bildgebung

Typischerweise wird eine Röntgenaufnahme vom Fuss angeordnet. Sie ist oft unauffällig, abgesehen davon, dass möglicherweise Fussdeformitäten (Plattfuss oder ein hohes Fussgewölbe) identifiziert werden. Röntgenaufnahmen können Pathologien wie beispielsweise eine Arthrose am Calcaneocuboidgelenk oder eine Stressfraktur des V. Mittelfussknochens ausschliessen. Eine MRT oder eine CT offenbart möglicherweise Bereiche, welche einer erhöhten Belastung ausgesetzt sind.

Behandlung

Die Behandlung dieser Erkrankung erfolgt in der Regel nicht-operativ. Dabei wird versucht die Belastung, welche durch den äusseren Teil des Mittelfusses verläuft, zu minimieren. Dies kann durch einen Komfortschuh erfolgen, der diesen Bereich entlastet. Einlagen die dabei helfen, den äusseren Teil des Fusses zu entlasten, können sich vorteilhaft auf die Beschwerden auswirken. Bei Patienten mit einem Plattfuss wird eine Einlage mit einer medialen Stütze des Fussgewölbes verwendet. Die Mobilisierung des Gelenks zwischen dem Fersenbein und dem Würfelbein durch unterschiedliche Übungen oder gelegentlich durch physiotherapeutische Manipulationen kann sich günstig auf das Resultat auswirken, sofern das Gelenk zur Entstehung dieses Leidens beiträgt.