Zusammenfassung

Kleinere Mittelfußstressfrakturen (in der Regel des 2. oder 3. Mittelfußknochen) sind mit Schmerzen im Mittel- bis Vorfuß verbunden. Sie treten in der Regel nach längerem oder wiederholtem Gehen auf und werden deshalb auch als „Marsch Frakturen“ bezeichnet. Risikofaktoren für die Entwicklung eines Ermüdungsbruchs umfassen eine Erhöhung des Aktivitätsniveaus, eine Fussform, welche die Mittelfussknochen (Metatarsale) überlastet, und/oder schwache Knochen (wie beispielsweise bei Osteoporose). Die Behandlung ist Ruhigstellung und Immobilisation für 4 bis 8 Wochen. Es ist immer sinnvoll, ursächliche Probleme, welche an der Entstehung der Verletzung beteiligt sind, zu identifizieren.

Klinische Präsentation

Ermüdungsbrüche der Mittelfußknochen (typischerweise des 2. oder 3. Mittelfussknochens) präsentieren sich meist mit Schmerzen und Schwellungen im Mittel- bis Vorfuß. Häufig findet eine Zunahme der Aktivität statt, wie zum Beispiel, wenn eine Person auf eine Reise geht, die mehr Gehen erfordert oder wenn eine Person ihr Training, in Vorbereitung auf einen Marathon, erhöht. Diese Verletzungen werden manchmal als „Marsch Frakturen“ bezeichnet, da sie bei jungen Rekruten auftreten, welche lange Märsche absolvieren müssen. Bei der Untersuchung sind eine Schwellung und Berührungsschmerzen direkt über dem betroffenen Mittelfuß beobachtbar. Die Patienten können in der Regel auf dem Fuß gehen, jedoch meist nur hinkend.

Einige Fuß- „Formen“ bergen ein höheres Risiko für Stressfrakturen. Insbesondere werden bei einem Fuß mit einem hypermobilen ersten Mittelfußknochen, wie es bei Patienten mit einem großen Hallux valgus auftritt, die kleineren Mittelfussknochen überlastet. Ebenso ist ein Fuß, wo der erste Mittelfußknochen deutlich kürzer ist als der zweite, mit einem erhöhten Frakturrisiko behaftet. Darüber hinaus haben Patienten mit verminderter Knochendichte, wie beispielsweise eine junge Athletin mit unregelmäßigen Menstruationszyklen (ungeordnetes Hormonsystem), auch ein erhöhtes Risiko.

Ärztliche Untersuchung

Bei der Untersuchung werden Druck- und Berührungsschmerzen an der Stelle der Fraktur beobachtet. Möglicherweise treten auch Schwellungen am Vorfuss auf. Die Fussform ist im Allgemeinen flach und tritt meist mit einem langen zweiten und teilweise auch langem dritten Zehen auf. Es kann auch eine Schwiele (Kallus) unter dem Fußballen, an der Basis des zweiten oder dritten Zehen sein. Es sind die wiederholten Belastungen, welche über die Widerstandskapazität des Knochens hinausgehen, wodurch die Stressfraktur entsteht.

Bildgebung

Konventionelle Röntgenaufnahmen des Fußes können subtile Anzeichen einer Stressfraktur aufzeigen. Akute Stressfrakturen hingegen können auf normalen Röntgenbildern nicht sofort ersichtlich sein. Der Bruch wird erst nach zwei bis drei Wochen nach der Verletzung auf konventionellen Röntgenbildern sichtbar, da es so lange dauert bis genug neues Knochengewebe (Kallus) als Reaktion auf die Stressfraktur gebildet ist.

Eine Szintigrafie oder MRI wird eine Ermüdungsfraktur oder eine Stressreaktion (vor dem Ermüdungsbruch) früher zeigen und somit ist eine dieser Bildgebungen indiziert, wenn die Diagnose fraglich ist. Mittelfußstressfrakturen treten in der Regel um den Hals oder im Mittelteil (Schaft) des Knochens auf. Gelegentlich erleiden Ballett- und andere Tänzer Stressfrakturen an der Basis der Metatarsalen in der Nähe des Mittelfußes.

Therapie

Konservative Therapie
Die meisten Stressfrakturen können konservativ (nicht-operativ) behandelt werden. Das Grundprinzip ist, sich genug auszuruhen / den Fuss entlasten, um mehr Heilung als wiederkehrende tägliche Verletzungen zu ermöglichen. Bei einigen Patienten kann eine Aktivitätsänderung (Bewegungspause und Minimieren des Gehens) bereits ausreichen. In anderen Fällen kann ein Schuh mit harter Sohle oder Gipsschuh weiterhelfen. Bei Wenigen werden mehrere Wochen Krücken benötigt. Wenn der Patient sich innert 2-3 Wochen nach der Diagnose besser fühlt, dann ist er in der Regel auf dem richtigen Weg. Bis zur vollständigen Erholung kann es 2-3 Monate dauern, bei wenigen Patienten sogar noch länger.

Chirurgische Therapie
Für einen Ermüdungsbruch des zweiten oder dritten Mittelfußknochens ist eine Operation selten nötig. Gelegentlich kann es zu einer Pseudoarthrose kommen, welche operativ behandelt werden muss. Die seltene Operation schließt normalerweise die Fixierung mit Hilfe einer Platte und Schrauben und gegebenenfalls einem Knochentransplantat ein.