Zusammenfassung

Das obere Sprunggelenk (OSG) wird von 3 Knochen gebildet (Abb. 1):

  • Die Tibia (Schienbein). Dieser grosse Knochen bildet das Obere und Innere (mediale) des Sprunggelenkes.
  • Die Fibula (Wadenbein). Dieser kleinere Knochen bildet das Äussere (lateral) des Sprunggelenkes.
  • Der Talus. Ein Kuppelförmiger Knochen welcher den unteren Teil des Sprunggelenkes darstellt.

Von einer Sprunggelenksfraktur (Knöchelfraktur) spricht man, wenn einer oder beide (Fibula oder Tibia) der Knochen, welche den oberen Teil des Sprunggelenkes bilden, gebrochen sind. Meistens ist es der äussere Knochen (die Fibula).

Das untere Sprunggelenk befindet sich zwischen dem Talus und der Ferse und dient seitlichen Wackelbewegungen. Zur Vereinfachung sprechen wir vom Sprunggelenk und meinen das obere Sprunggelenk damit, da dieses viel häufiger erkrankt ist.

Sprunggelenksfrakturen werden grob in zwei Gruppen eingeteilt:

  1. Stabile Sprunggelenksfrakturen: Das Sprunggelenk bleibt intakt (Abb. 2)
  2. Instabile Sprunggelenksfrakturen: Das Sprunggelenk ist disloziert (Abb. 3)


Die meisten Sprunggelenksfrakturen treten bei einem Drehtrauma auf bei dem der Fuss auf dem Boden steht und sicher der Körper dreht. (z.B. Abb. 4). Der Knochen (Fibula) an der Aussenseite des Sprunggelenkes bricht zuerst. Geht die Rotation weiter, sind Strukturen im Inneren des Knöchels betroffen, entweder der Knochen (medialer Malleoulus) bricht, oder die Bänder (Ligamentum deltoideum) reissen ein. Die Verletzung kann ebenfalls die Syndesmose zerreissen (Das starke Bindegewebe welches die Tibia und die Fibula zusammenhält).

Abb. 4: Drehtrauma verursacht Sprunggelenksfraktur

Eine Stabile Sprunggelenksfraktur (Abb. 2) tritt auf, wenn der äussere Knochen (Fibula) gebrochen ist aber die Syndesmose und die Strukturen im inneren Teil des Knöchels (medialer Malleolus und Ligamentum deltoideum) noch intakt sind. Stabile Sprunggelenksfrakturen können konservativ behandelt werden durch eine Aktivitätseinschränkung des betroffenen Gelenkes, bis die Verletzung ausgeheilt ist (üblicherweise 6 Wochen).

Eine Instabile Sprunggelenksfraktur (Abb. 3) tritt auf, wenn die inneren Strukturen des Sprunggelenkes (medial) betroffen sind. Diese Art der Verletzung ermöglicht es dem unteren Teil des Sprunggelenkes (Talus) sich zu verschieben und sich dadurch möglicherweise ungünstig im Gelenk zu positionieren (Abb. 3). Bei diesen inneren (medialen) Strukturen des Knöchels handelt es sich entweder um den medialen Malleolus (Innen-Knöchel) oder um das Ligamentum deltoideum (die starken Bänder die den inneren (medialen) Teil des Sprunggelenkes stabilisieren). Die meisten instabilen Sprunggelenksfrakturen profitieren von einer Operation um die Fraktur zu stabilisieren um sicher zu stellen, dass das Sprunggelenk in der anatomisch korrekten Position verheilt (Abb. 5). Zusätzlich zum Risiko von Komplikationen die durch eine Operation entstehen können, entwickeln Patienten welche eine Sprunggelenksfraktur erlitten haben häufiger eine Arthrose in dem betroffenen Gelenk.

Sprunggelenkfraktur5
Abb. 5: Operativ stabilisierte instabile Sprunggelenksfraktur