Zusammenfassung

Bei einem Hühnerauge handelt es sich um eine schmerzhafte Verdickung der Haut, die normalerweise im Zwischenraum zwischen den kleinen Zehen oder dem Fussballen auftritt. Diese Hornschwielen entstehen oft durch Druckstellen, welche durch einen Knochenvorsprung verursacht werden. Die Haut wird an dieser Stelle gereizt und eine Verdickung der Haut entsteht. Die konservative Therapie führt oft zu einer Besserung der Beschwerden und ist darauf ausgelegt, die verhornte Stelle mit unterschiedlichen Pads und Abstandshaltern zu entlasten. Eine Operation wird nur selten durchgeführt. Falls doch, wird versucht eine mögliche Ursache des Hühnerauges zu beheben. In der Regel wird ein hervorstehender Knochensporn entfernt und möglicherweise das betroffene Gelenk der beteiligen Zehe begradigt.

Klinische Präsentation

Patienten mit Hühneraugen klagen über eine schmerzhafte Beule an einer ihrer kleineren Zehen. Diese kann äusserst unangenehm sein, da sie an der angrenzende Zehe reibt oder während dem Gehen Schmerzen verursacht.

Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung wird eine verhornte Stelle an der Seite der betroffenen Zehe oder am Fussballen erkennbar. Wird Druck auf die Stelle ausgeübt, führt dies oft zu Schmerzen. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einem Defekt in der verdickten Haut kommen. Dies führt möglicherweise zu einer offenen Wunde. Meist kann unterhalb der Schwiele ein markanter Knochen ausgemacht werden. Dabei handelt es sich normalerweise gleichzeitig um die zugrundeliegende Ursache für die Entstehung des Hühnerauges. Hühneraugen treten typischerweise bei den Gelenken der kleinen Zehen auf, können jedoch auch den Fussballen betreffen.

Bildgebung

Gelegentlich kann eine Röntgenaufnahme des betroffenen Fusses hilfreich sein. Diese kann eine damit verbundene knöcherne Vorwölbung an Knochen darstellen und erlaubt es, den Zustand der nahegelegenen Zehengelenke und des Fusses zu beurteilen.

Behandlung

Nicht-operative Behandlung

Die Behandlung erfolgt in der Regel konservativ (nicht-operativ) und besteht aus einem Schützen der schmerzhaft verdickten Haut. Normalerweise beinhaltet die nicht-operative Therapie:

  • Eine gepolsterte „Hühneraugen-Schlauchbandage“: Dabei handelt es sich um einen schützenden Schlauch, welcher über die Zehe gleitet und das Hühnerauge bedeckt. Im Wesentlichen bietet es eine Polsterung und verteilt den Druck der umliegenden Zehen auf einen grösseren Bereich. Dadurch wird der direkte Druck auf das Hühnerauge verringert.
  • Zehenabstandshalter: Kleine Zehenabstandshalter können zwischen den betroffenen Zehen platziert werden und helfen dabei den Druck auf das Hühnerauge zu verringern. Dies kann die Beschwerden signifikant lindern. Zehenabstandshalter können aus einer Vielzahl von Materialien wie Gel, Schaum und Schafswolle hergestellt werden.
  • „Hühneraugen-Donut“: Gepolsterte, Donut-förmige Vorrichtung, welche das Hühnerauge umgibt und den Druck über eine grössere Fläche verteilt, während dabei der zentrale, schmerzhafte Bereich entlastet wird.
  • „Metatarsal-Pads“: Mittelfussknochenpolster sind in verschiedenen Formen und Grössen erhältlich und werden strategisch auf dem Fussballen platziert, um den Druck auf das schmerzhafte Hühnerauge zu reduzieren.
  • Regelmässiges Trimmen der Schwielen: Falls das Hühnerauge mit einem grossen Kallus (verhärtete, dicke Haut) assoziiert ist, kann dieser abgeschliffen werden, was zu einer sofortigen Linderung der Beschwerden führt.
  • Bei vielen Hühneraugen ist es ratsam, die Behandlung von ausgebildetem Gesundheitspersonal durchführen zu lassen. Leider behebt das Abschleiffen der Hornhaut nicht die Ursache der Hühneraugenbildung. Daher tritt das Hühnerauge innerhalb von Wochen wieder auf und erfordert ein erneutes Zurückschneiden.

Chirurgische Behandlung

Falls die konservative Behandlung keine ausreichende Linderung der Beschwerden erbracht hat, ist teilweise ein operativer Eingriff erforderlich. Die Operation zielt darauf ab, jede knöcherne Vorwölbung, die mit dem Entstehen des Hühnerauges in Verbindung steht (entweder an der betroffenen Zehe, der benachbarten Zehe oder dem Fussballen) zu behandeln. Des Weiteren kann es im Zuge der Operation notwendig sein, eines der zugehörigen kleinen Gelenke (Interphalangealgelenke) zu begradigen. Dieses Verfahren stellt eine erfolgsversprechende Behandlung dar, ist jedoch mit den Risiken verbunden, welche bei jeder Operation am Fuss auftreten können. Insbesondere übermässige Schwellungen und Komplikationen wie beispielsweise: Infektionen, Wundheilungsstörungen, Nervenverletzungen, Verletzungen der kleinen Gefässe und die damit verbundene Versteifung der Gelenke.