Zusammenfassung
Eine cuboidale Impaktionsfraktur, auch bekannt als Nussknacker-Fraktur, ist eine seltene Fraktur des Würfelbeins an der Aussenseite des Fusses (Abbildung 1). Diese Verletzung tritt bei einer kräftigen Aussenbewegung des Fusses (Eversion/Abduktion) oder nach unten (Plantarflexion) auf. Dies führt zu einer Quetschung des Cuboids zwischen den Knochen auf beiden Seiten des Cuboids (Fersenbein und 4. und 5. Mittelfußknochen). Bei einer klassischen «Nussknackerfraktur» kommt es auch zu einer Abrissfraktur (Avulsion) des Navikulare am Innenfuss (medial). Die Patienten zeigen Schmerzen und Schwellungen am Fuss, insbesondere an der Außenseite. Die Diagnose wird anhand von Röntgenbefunden gestellt, die manchmal durch eine CT-Untersuchung ergänzt werden. Die Behandlung umfasst Schmerztherapie und Ruhigstellung. Ein chirurgischer Eingriff zur Reposition (Reposition) der Fraktur(en) ist angezeigt, wenn die Fraktur(en) verschoben sind. Die Genesung nach einer cuboidale Impaktionsfraktur kann langwierig sein.

Abbildung 1: Mechanismus der Nussknackerfraktur (cuboidale Impaktionsfraktur).

Klinisches Erscheinungsbild
Die Nussknackerfraktur kann bei Balletttänzern oder Reitern beobachtet werden, deren Füße sich häufig in einer «en pointe» (spitzen/plantar gebeugten) Position befinden. Die Patienten stellen sich mit einer Anamnese eines akuten Traumas an einem plantarflektierten Fuß vor. Die Patienten haben häufig Schmerzen an der Außenseite (lateral) des Fußes und Schwierigkeiten, den verletzten Fuß zu belasten.

Körperliche Untersuchung
Die Nussknackerfraktur kann klinisch schwierig zu diagnostizieren sein, da Nussknackerfrakturen selten sind und der Verletzungsmechanismus, dem einer Lisfranc-Verletzung ähnlich ist. Bei der körperlichen Untersuchung zeigen sich in der Regel Schmerzen und Schwellungen um das Cuboid herum – an der Aussenseite (lateralen) Seite des Fusses. An der Innenseite (medial) des Fusses treten häufig Schmerzen auf, da durch den Zug der hinteren Schienbeinsehne ein Teil des Navikulare abgerissen werden kann (Avulsion). Eine schwere verschobene Nussknackerfraktur geht mit einer sichtbaren Deformität der lateralen Seite des Fusses einher.

Bildgebung

Röntgenbild
Röntgenaufnahmen sind oft Mittel der Wahl, um Verletzungen des Cuboids zu erkennen und zu charakterisieren. Eine Nussknackerfraktur des Cuboids lässt sich am besten in der Schrägansicht im Röntgen darstellen. Diese Ansicht zeigt die Beziehungen zwischen dem Cuboid und dem 4. und 5. Mittelfußknochen, die sich vor dem Cuboid befinden. In der Schrägansicht kann auch die Länge des seitlichen Teils des Fusses bestimmt werden, die sich bei einer Quetschung des Würfelbeins voraussichtlich verändern wird.

CT und MRT
Durch Computertomographie (CT) oder der Magnetresonanztomographie (MRT) kann das Bruchmuster des Cuboids besser verstanden und eine damit verbundene Verletzung anderer Knochen, Bänder oder Weichteile festgestellt werden.

Behandlung
Die Behandlung der Nussknackerfraktur hängt vom Ausmass der Verletzung ab und kann bei einer unverschobenen Fraktur mit Ruhe, Kühlung und Hochlagerung behandelt werden. Unterstützend kann auch die Anlegung eines Gipses oder einer Orthese sein. Schwere Frakturen müssen chirurgisch therapiert werden. Hierbei wird der gebrochene Knochen wieder in die natürliche Position gebracht und mit Schrauben und Platten fixiert. Die Heilungsdauer ist in der Regel 6 bis 12 Wochen, sodass Patienten hierbei eingeschränkt sind und keine volle Belastung ausüben dürfen. Nach Abschluss der Knochenheilung kann dann die ursprüngliche Funktionalität mit Physiotherapie und anderen Methoden wieder hergestellt werden.