(Fraktur des Fersenbeinknochens)
Zusammenfassung
Eine Abrissfraktur des Fersenbeins kann durch die starke Kontraktion der Wadenmuskulatur entstehen, wobei die Achillessehne ein Stück des Knochens an der Seite der Fersen abreisst (Abriss). Diese Verletzung ist im Vergleich zu den typischen Fersenbeinfrakturen relativ ungewöhnlich. Durch Osteoporose geschwächte Knochen, wie es bei älteren Menschen der Fall ist, haben ein höheres Risiko eine solche Verletzung zu erleiden. Die Verletzung tritt in den meisten Fällen nach einer plötzlichen Bewegung auf, bei welcher die Wadenmuskulatur sich stark zusammenzieht und der Fuss dabei steht oder nach oben gedrückt wird. Dies löst Schmerzen sowie eine Unfähigkeit des Patienten, Gewicht zu tragen, aus. Manchmal kommt es zu einer starken Verschiebung des Bruches, wobei eine Reponierung des Bruches erforderlich sein kann, um eine Gewebs- oder Hautnekrose an der Bruchstelle zu vermeiden. Dabei sind häufig chirurgische Eingriffe notwendig, um diese Reponierungen durchzuführen. Hierbei wird der Knochen mit Schrauben stabilisiert, um eine optimale Genesung zu gewährleisten, da diese eine Ruhigstellung der betroffenen Knochen resp. angrenzenden Gelenke erfordert. Nach der Therapie kann die Wiederherstellung der ursprünglichen Kraft und des Gleichgewichts mittels Training und Physiotherapie erreicht werden.
Hintergrund
Abrissfrakturen des Fersenbeins sind relativ seltene Brüche, die entstehen, wenn die starke Achillessehne ein Knochenfragment des Fersenbeins (Calcaneus) an der Stelle abreisst, an der die Sehne am Knochen ansetzt. Diese Fraktur wird auch als Fersenbeinknollenfraktur oder Fersenbeinhöckerfraktur bezeichnet. Technisch gesehen handelt es sich um einen Fersenbeinbruch, der jedoch viel seltener vorkommt als ein typischer Fersenbeinbruch, der häufig nach einer Belastungsverletzung der Ferse auftritt, z.B. bei einem Sturz aus großer Höhe. Es gibt eine Vielzahl von Aktivitäten, die eine Abrissfraktur des Fersenbeinhöckers verursachen können, darunter eine plötzliche aggressive Richtungsänderung während einer sportlichen Aktivität. Der eigentliche Mechanismus, der diese Verletzung verursacht, ist eine starke Kontraktion des Wadenmuskels, die eine beträchtliche Kraft auf die Achillessehne ausübt, die ihrerseits Kraft ausübt und das Fersenbein an der Stelle bricht/abreisst, an der die Sehne ansetzt. In der Regel ist der Fuss auf dem Boden fixiert, oder der Knöchel wird nach oben gedrückt, während die Achillessehne Kraft auf das Fersenbein ausübt. Ältere Menschen, deren Knochen aufgrund von Osteoporose schwächer sind, erleiden häufiger einen Fersenbeinbruch.
Anzeichen und Symptome einer Fersenbein-Abrissfraktur
Schmerzen und Schwellungen treten meist nach dieser akuten Verletzung an der Rückseite der Ferse, am Ansatz der Achillessehne am Fersenbein auf. Die Verletzung führt meist zu einer Unfähigkeit, Gewicht zu tragen. Die Haut ist häufig ebenfalls deformiert und gedehnt/gestrafft. Diese Hautspannung kann aufgrund des Risikos einer Drucknekrose problematisch werden.
Bildgebende Untersuchungen
Röntgenaufnahmen zeigen die Abrissfraktur. Die Ansicht von der Seite des Knöchels (laterale Ansicht) zeigt die Fraktur. Sie zeigt auch das Ausmass der Verschiebung des Fersenbeinfragments, das vom Hauptteil des Fersenbeins abgerissen wurde. Wenn das Ausmass des Bruchs auf dem Röntgenbild unklar ist, kann eine CT erforderlich sein. Diese ermöglicht eine genauere Darstellung des Fersenbeins und des Bruchausmasses.
Behandlung von Abrissfrakturen des Fersenbeins
Bei der Behandlung eines Fersenbein-Abrisses gibt es zwei Hauptziele. Das erste besteht darin, den Druck von der Haut an der Rückseite der Ferse zu verringern. Dadurch soll eine Hautnekrose über dem verletzten Bereich vermieden werden. Das zweite Ziel besteht darin, die Fraktur so zu reponieren, dass sie optimal heilen kann. Bei einigen Patienten mit einem nicht verschobenen oder minimal verschobenen Fersenbeinbruch ist die Haut nicht gefährdet, und der Bruch muss nicht reponiert werden. Hier kann die Behandlung konservativ erfolgen, bis diese verheilt ist. Bei den meisten verschobenen Fersenbein-Abrissfrakturen ist jedoch ein operativer Ansatz notwendig. Wenn die Haut um das Frakturfragment herum unter Druck steht, sollte diese Operation schnellstmöglich durchgeführt werden, um den Druck von der Haut zu nehmen und eine Hautnekrose zu verhindern. Liegt nur eine Schwellung vor, ist die Haut um den Bruch herum aber in Ordnung, kann ein begrenztes Zuwarten vor der chirurgischen Fixierung in Ordnung sein. Bei der Operation selbst wird das verschobene Bruchstück des Fersenbeins (Calcaneus) wieder in seine ursprüngliche Position gebracht. Dieser Knochen muss dann mit einigen Schrauben fixiert werden, um ihn in seiner Position zu halten und eine Heilung zu gewährleisten.