Fussregionen:

  • Rückfuss –  wie der Name sagt, ist der Rückfuss am nächsten am Körperzentrum. Er beginnt am Sprunggelenk und endet am Calcaneokuboidgelenk.
  • Mittelfuss – Der Mittelfuss beginnt am Calcaneokuboidgelenk und endet an den Mittelfussknochen. Obwohl es im Mittelfuss mehr Gelenke gibt als im Rückfuss, gibt es im Mittelfuss dennoch nur wenig Mobilität.
  • Vorfuss – Der Vorfuss umfasst die Mittelfussknochen und die Zehen. Die Knochen des Vorfusses heben sich beim Gehen als letztes vom Boden ab.
  • Oberes Sprunggelenk
  • Unteres Sprunggelenk
  • Talonaviculargelenk
  • Metatarsophalangealgelenke (MTP).
  • Calcaneokuboidgelenk
  • Kuboid-metatarsal-Gelenk der vierten und fünften Metatarsalen.
  • Navicular-tarsal-Gelenke
  • Mittelfussgelenke oder “Lisfranc”-Gelenk (Tarso-metatarsal-Gelenke (TMT))
Bones and jointsBones and Joints 3Bones and Joints2

Bewegliche Gelenke des Fusses und Knöchels:

Gelenke mit geringer Beweglichkeit:

Knochen des Unterschenkels und des Rückfusses:

Schien- und Wadenbein (Lange Knochen)
Obwohl das Schienbein nicht Teil des Fusses ist, spielt es trotzdem eine wichtige Rolle. Der Fuss ist an der Stelle mit dem Körper verbunden, wo Knochen des Rückfusses auf das Schien- und Wadenbein treffen (Knöchel). Auf das Schienbein wirkt 85% der Kraft in stehender Position. Das Schien- und Wadenbein werden durch eine flächige Bandstruktur zusammengehalten, die interossäre Membran. Im unteren Teil verdickt sich die Membran, um den Knöchel zu stabilisieren. Diese zwei Knochen verbinden sich mit dem Sprungbein, indem Sie eine Art Schale formen, in die das Sprungbein passt.

Sprungbein (Talus)
Das Sprungbein ist ein etwas spezieller Knochen, da es eine eigenartige Form hat und die Oberfläche zu 70% mit Gelenksknorpel bedenkt ist. Das Sprungbein hat eine wichtige Position, da es als “Kugelgelenk” den Fuss mit dem Unterschenkel verbindet. An der Oberfläche hat das Sprungbein soviel Knorpel, weil es mit vielen Knochen in Verbindung steht. Das Sprungbein hält den Knöchel zusammen indem es über ein Kugelgelenk mit dem Unterschenkel verbunden ist, sich über das untere Sprunggelenk mit dem Fersenbein verbindet, und mithilft den Rückfuss und Mittelfuss durch das Talo-Navicular-Gelenk zu verbinden. Diese Verbindungen ermöglichen es dem Fuss, sich sanft um das Sprungbein zu drehen. Leider hat das Sprungbein eine ziemlich schlechte Blutversorgung, daher haben Verletzungen relativ lange um auszuheilen.

Teile des Sprungbeins
Man kann sich das Sprungbein in drei bis vier Teilen vorstellen:

  • Der Sprungbeinkörper mit dem “Gewölbe”
  • Der Sprungbeinhals
  • Der Sprungbeinkopf

Der Sprungbeinkörper ist in etwa quadratisch und endet nach oben in einem Gewölbe, welches über das obere Sprunggelenk mit dem Unterschenkel in Verbindung steht. Der Sprungbeinkopf interagiert mit dem Navicular-Knochen und bildet so das Talo-Navicular-Gelenk. Der Sprungbeinhals befindet sich zwischen dem Körper und dem Kopf und ist von grosser Bedeutung, da dies eine der wenigen Stellen ohne Knorpel an der Oberfläche ist und dort Blut in das Sprungbein fliessen kann.

Fersenbein (Calcaneus)
Das Fersenbein ist der grösste Knochen des Fusses und es bildet zusammen mit dem Sprungbein den Rückfuss. Das Fersenbein ist in etwa wie ein komisch geformtes Ei; harter Knochen aussen, weicher Knochen innen.  Oben am Fersenbein gibt es 3 Vorsprünge (hintere, mittlere & vordere “Facette”), auf denen das Sprungbein sitzen kann und so das untere Sprunggelenk entsteht. Das Fersenbein verbindet sich ebenfalls mit einem weiteren Knochen, weiter weg vom Unterschenkel und näher an den Zehen. An diesem Ende verbindet sich das Fersenbein mit dem Kahnbein (Os Naviculare) zum Calcaneokuboid-Gelenk.

Unteres Sprunggelenk (Subtalar Gelenk)
Das Sprungbein sitzt auf dem Fersenbein und formt so das untere Sprunggelenk. Das Sprungbein liegt jedoch nicht exakt auf dem Fersenbein. Das Sprungbein ist leicht nach aussen (lateral) verschoben. Diese Stellung ermöglicht es dem Fuss unebenes Terrain auszugleichen, da so etwas mehr seitliche Bewegung möglich ist. Das untere Sprunggelenk bewegt sich nicht alleine, es bewegt sich zusammen mit dem Talo-navicular-Gelenk und dem Calcanekuboid-Gelenk, zwei Gelenken die sich etwas vor dem Sprungbein befinden.

Knochen des Mittelfusses:

Kuboid (Würfelbein)
Das Kuboid ist der wichtigste Knochen im Mittelfuss. Es ist ein würfelförmiger Knochen aussen am Fuss, der diverse Verbindungen zu anderen Knochen hat. Das wichtigste Gelenk des Kuboids ist das Calcaneokuboid-Gelenk. Weiter vorne verbindet sich das Kuboid mit der Basis der vierten und fünften Mittelfussknochen. Auf der inneren Seite steht es mit einem der Keilbeine in Verbindung.

Calcaneokuboid-Gelenk
Das Calcaneokuboid-Gelenk verbindet das Fersenbein mit dem Kuboid.

Navicular (Kahnbein)
Das Kahnbein befindet sich vor dem Sprungbein und verbindet sich mit diesem im Talo-navicular-Gelenk.  Das Kahnbein ist an der knöchelnahen Seite geschwungen. Die dem Knöchel abgelegene Seite verbindet sich mit jedem der drei Keilbeine. Das Kahnbein hat, wie das Sprungbein, eine schlechte Blutversorgung. Auf der Innenseite steht ein kleiner Vorsprung ab, das Naviculartuberkel. Dort setzt die Sehne des hinteren Schienbeinmuskels an.

Talo-navicular Gelenk
Das Gelenk verbindet das Sprungbein (Talus) mit dem Kahnbein (Navicular). Die kurvige Fläche des Kahnbeins passt genau auf das Sprungbein. Dieses Gelenk erlaubt ein grosses Bewegungsausmass zwischen dem Rückfuss und dem Mittelfuss, abhängig von der Stellung des Rückfusses.

Cuneiformia (Keilbeine)
Drei verschiedene Keilbeine liegen nebeneinander im Mittelfuss. Das Keilbein auf der Innenseite wird auch mediales Keilbein genannt. Das mittlere Keilbein liegt zentral im Mittelfuss und jenes an der Aussenseite, ist das laterale Keilbein. Alle drei Keilbeine liegen in einer Reihe und bilden mit dem Kahnbein das Naviculo-cuneiforme-Gelenk. Zusammen bilden die Keilbeine eine Struktur ähnlich einem römischen Torbogen. Für mehr Stabilität sind sie alle untereinander verbunden. Zusammen mit den starken Bändern der Fusssohle und des Fussrückens, generieren die Keilbeine eine gute Stabilität im Mittelfuss.

Knochen des Vorfusses:

Metatarsale (Mittelfussknochen)
In jedem Fuss gibt es fünf Mittelfussknochen. Dies sind die langen Knochen die zur Basis der jeweiligen Zehen ziehen. Die Mittelfussknochen sind von 1-5 nummeriert, von innen nach aussen (vom grössten zum kleinsten Zeh). Jeder Mittelfussknochen ist ein langer Knochen der an seiner Basis mit dem Mittelfuss in Verbindung steht, dieses Gelenk heisst “Lisfranc”-Gelenk. Grundsätzlich sind die ersten drei Mittelfussknochen stabiler fixiert als die letzten zwei. Bei gewissen Personen ist der erste Mittelfussknochen zu lose fixiert, was zur Entwicklung eines Hallux valgus prädisponieren kann.

Den langen Teil des Mittelfussknochens nennt man den “Schaft”, das dicke Ende nahe der Zehe den “Kopf” (der “Hals” liegt zwischen Schaft und Kopf). Der Kopf hat zwei wichtige Funktionen:

  • Erstens, auf die Köpfchen wirkt die Belastung beim Gehen.
  • Zweitens, die Zehenknochen verbinden sich mit dem Fuss an den Köpfchen der Mittelfussknochen und bilden so das Metatarsal-Phalangeal-Gelenk. Diese Gelenke sind sehr flexibel, was es den Köpfchen der Metatarsalknochen ermöglicht, das Gewicht des Körpers, während des gesamten Abrollens des Fusses, zu stützen.

Erster Mittelfussknochen – Der grösste Mittelfussknochen, sowohl in der Länge wie auch im Druchmesser.

Zweiter Mittelfussknochen – Der Vorfuss ist nicht nur Aufgrund der Bänder zwischen den Knochen sehr stabil, sondern auch weil der zweite Mittelfussknochen im Vergleich zu den anderen etwas nach hinten in die Keilbeine versetzt ist. Der zweite Mittelfussknochen kann bei einigen Patienten zu lange sein, was prädisponiert für eine Metatarsalgie am zweiten Mittelfussknochen.

Vierter und fünfter Mittelfussknochen – Der vierte und fünfte Mittelfussknochen haben einen grösseren Bewegungsradius als die anderen.

Phalangen (Zehenknochen)
Die Zehenknochen sind über das Metatarsal-Phalangeal-Gelenk mit dem Rest des Fusses verbunden. Der erste Zeh, auch grosser Zeh genannt, ist der einzige Zeh der nur aus 2 Zehenknochen besteht. Diese nennt man “Proximale Phalanx” (nahe am Knöchel) und “Distale Phalanx” (weiter entfernt vom Knöchel).

Die vier kleineren Zehen (2-5) bestehen alle aus 3 Zehenknochen. Der Knochen am nächsten am Knöchel heisst “Proximale Phalanx”, welche mit der  “Mittleren Phalanx” das Proximale Interphalangeal Gelenk (PIP-Gelenk) bildet. Die mittlere Phalanx bildet zusammen mit der “Distalen Phalanx” das “Distale Interphalangeal Gelenk” (DIP-Gelenk).    Ein Ungleichgewicht in den Sehnen, welche Zug auf diese kleinen Gelenke auswirken, führt zu Deformitäten wie etwa einer Krallenzehe. Hier noch eine Liste der Zehengelenke:

  • Inter-Phalangeal Gelenk (Nur am grossen Zeh)
  • Proximales Interphalangeal Gelenk (PIP-Gelenk – Zehen 2-5)
  • Distales Interphalangeal Gelenk (DIP-Gelenk -Zehen 2-5)

Sesambeine
Ein Sesambein ist ein Knochen, der auch Teil einer Sehne ist. Ein typisches Beispiel eines Sesambeins ist die Kniescheibe (Patella). Am Fuss gibt es zwei Sesambeine, beide befinden sich direkt unter dem ersten Metatarsalköpfchen. Diese Sesambeine sind Teil der Sehne des kurzen Grosszehenbeugers.