Indikationen

Indikation für die extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) ist eine Plantare Faszitis, die auf konservative Behandlung über einen längeren Zeitraum nicht anspricht.

Verfahren

Bei der extrakorporalen Stosswellentherapie wird im Bereich der Plantaren Faszitis eine Welle akustischer Energie wie z.B. eine Hochleistungsschallwelle oder Stosswelle in das Weichteilgewebe abgegeben. Dies ist vergleichbar mit der Methode zur Zerkleinerung von Nierensteinen. Diese Wellen verursachen lokale Verletzungen der Plantarfaszie im Bereich des Ansatzes am Fersenbein Kalkaneus) und der Entzündung bzw. der Irritation, welche die Beschwerden verursacht. Als Reaktion auf diese Verletzung erhöht der Körper die Durchblutung und Entzündungsmediatoren werden in diesen Bereich gesendet. Dies kann zu einer Linderung oder Behebung der Beschwerden beitragen. Im Wesentlichen „schüttelt“ diese Technik das Weichgewebes, um eine Heilungsreaktion zu erzeugen.

Es gibt zwei grobe Kategorien der extrakorporalen Stosswellentherapie. Bei der Ersten werden hochenergetische Stosswellen verwendet, die sehr schmerzhaft sind und daher eine Art von Betäubung erfordern. Dabei wird entweder eine Vollnarkose oder einer Regionalanästhesie durchgeführt.

Bei der Zweiten handelt es sich um eine leichtere Schockwelle mit geringerer Intensität, die über einen längeren Zeitraum bzw. über mehrere Sitzungen appliziert wird. Dies erfordert keine Betäubung, aber die Wirksamkeit ist fraglich.

Vorteil der Stosswellenbehandlung ist die Tatsache, dass nur wenige, falls überhaupt, langfristige Nebenwirkungen oder dauerhafte Veränderungen im Zusammenhang mit der Anwendung existieren. Zusätzlich entstehen keine Narben und das Infektionsrisiko ist nicht erhöht. Nachteile sind die mit der Behandlung verbundenen Schmerzen (besonders bei der hoch energetischen Variante) und die möglicherweise geringeren Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Optionen.

Genesung

Falls eine hochintensive Stosswellentherapie durchgeführt wird, können während der Genesung starke Schmerzen auftreten. Daher wird den Patienten empfohlen, den Fuss in einer Unteschenkel-Orthese zu stabilisieren und bis sich die Beschwerden gebessert haben den Fuss nicht bzw. nur minimal zu belasten. Dies kann zwischen einigen Tagen und Wochen variieren.

Spezifische Komplikationen

Mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit der ESWT sind unter anderem:

  • Schmerzen: Obwohl dieses Verfahren nicht die Haut aufreisst, verursacht es mikroskopische Verletzungen des Gewebes, die sehr schmerzhaft sein können. Als Reaktion auf diese Gewebsschädigung kommt es häufig zu erheblichen Initialschmerzen, die sich in den folgenden Wochen auflösen sollten.
  • Erneutes Auftreten oder fehlende Besserung der Beschwerden: Es existieren noch gewisse Zweifel hinsichtlich der endgültigen Wirksamkeit dieser Behandlung. Insbesondere bei der Therapie mit geringerer Intensität. In den ersten drei bis sechs Monaten wurden überzeugende kurzfristige Ergebnisse erzielt. Allerdings ist das Rezidivrisiko nicht zu vernachlässigen. Eines der Probleme ist, dass das Gewebe immer noch geschädigt ist. Ausserdem behebt die ESWT nicht die Ursachen, welche zur Entstehung einer Plantaren Faszitis beitragen, wie beispielsweise eine kurze Wadenmuskulatur, Arbeit die ein längeres Stehen erfordert, oder Übergewicht.