Indikationen

Diese Operation ist bei Patienten mit einem hohen Rist des Fusses angezeigt, da dieses zu einer Vielfalt an Problemen führen kann. Diese Probleme beinhalten Knöchelverstauchen, Knöchelinstabilität, peroneale Tendinitis, Stressfraktur des 5. Metatarsale und Sesamoiditis. Normalerweise können die meisten Zustände ohne Operation behandelt werden, indem das Aktivitätsniveau angepasst, Schuheinlagen benutzt und Physiotherapie gemacht wird. Für manche Patienten versagt die konservative (nicht-operative) Behandlung und diese Patienten profitieren von einer Operation, welche allenfalls eine dorsal extendierende Osteotomie beinhaltet.

Ein häufiger Zustand, welcher zu dieser Operation führt ist die Charcot Marie Tooth Krankheit, wo Patienten ein hohes Rist entwickeln, was zu ausgeprägten Beschwerden führen kann.

Eines der Hauptmerkmale eines hohen Rists ist der nach unten gebogene erste Mittelfussknochen (erste Metatarsale), wodurch ein Hohlfuss entsteht. Somit ist der Sinn der Operation die Korrektur der Position des ersten Metatarsalen. Die Operation wird meist in Kombination mit anderen operativen Vorgehen für die Korrektur eines hohen Rists durchgeführt.

Vorgehen

Ein Schnitt wird über dem ersten Metatarsalen (Mittelfussknochen) gemacht und bis auf den Knochen vertieft. Sobald die Oberseite und die Seiten des Mittelfuss-Knochens freigelegt sind, wird ein Keil des Knochens entfernt. Der Mittelfuss-Knochen wird dann aufwärts positioniert um die starke Wölbung (das hohe Rist) zu reduzieren und wird dann mit Schrauben, Platten oder Klammern befestigt (Abb. 1).

Abb. 1A & 1B: Entfernung des Knochens zur Aufwärts-Positionierung des 1. Mittelfuss-Knochens und somit Veränderung der Belastung an der Basis der grossen Zehe.

Erholung

0-6 Wochen postoperativ
Patienten, welche sich einer solchen Operation unterziehen, benötigen typischerweise etwa sechs Wochen um dem Knochen Zeit zum Heilen zu geben. Während dieser Zeit trägt der Patient entweder einen Gipsschuh oder einen postoperativen Schuh und belastet den Fuss nicht oder nur zum Aufsetzen der Ferse.

6 Wochen + postoperativ
Sechs Wochen nach der Operation und mit dem radiologischen Beweis befriedigender Heilung dürfen die Patienten den Fuss in eine Gehorthese oder einem Schuh mit steifer Sohle wieder belasten, sofern dies tolerierbar ist.

Patienten erreichen etwa 75-80% der Genesung innert der ersten 4-5 Monate. Es kann aber über ein Jahr bis zur vollen Verbesserung dauern.

Komplikationen

Mögliche allgemeine Komplikationen

  • Wundheilungsprobleme
  • Infektionen
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
  • Lungenembolie (LE)
  • Asymmetrischer Gang

Mögliche spezifische Komplikationen

  • Nicht-Heilung des Knochens
    Eine Nichtvereinigung tritt auf, wenn die zu fusionierenden Elemente nicht richtig zusammenhaften. Wenn ein Patient eine Nicht-Heilung oder eine verspätete Heilung hat, benötigt er möglicherweise eine längere Periode ohne Belastung und in manchen Fällen eine erneute Operation. Die typische Nicht-Heilungs-Rate liegt bei etwa 5%. Risikofaktoren beinhalten die operative Technik, die Patienten-spezifischen Umstände, ob der Patient ein Raucher ist und die postoperative Compliance (Befolgung der ärztlichen Anweisungen) des Patienten den Fuss nicht zu belasten.
  • Verletzung des Nervs
    Die Verletzung des Nervs an der Aussenseite des ersten Metatarsalen (Verletzung des tiefen fibularen Nervs) kann aufgrund der Platzierung des Schnitts auftreten. Eine Nervenverletzung kann durch eine direkte Verletzung oder durch Vernarbung während der Erholungsphase entstehen. Wenn dieser Nerv verletzt oder zerschnitten wird, kann der Patient ein Taubheitsgefühl oder Schmerzen entlang des Nervenverlaufs haben.
  • Über-/Unterkorrektur
    Das Ausmass der Korrektur zu definieren kann für den Chirurgen schwierig sein. Wenn der Fuss in einer weniger idealen Position fixiert wird, so kann der Patient verstärkte oder andere Beschwerden bekommen, wie beispielsweise Metarsalgie.
  • Schmerzhafte Implantate
    Eine weitere mögliche Folge bei dieser Operation sind die Schmerzen, welche durch die operativ eingesetzten Schrauben, Platten oder Klammern ausgelöst werden. Es ist nicht unüblich, dass Patienten von der Entfernung solcher Implante profitieren, sobald der Knochen postoperativ verheilt ist.