Indikationen:

Eine Chevron Osteotomie ist für die Korrektur eines milden bis moderaten Hallux Valgus angezeigt. Sie ermöglicht eine kleine Winkelverkleinerung zwischen dem ersten und zweiten Metatarsale. Es ist eine ideale Operation für Hallux valgus, welcher nicht sehr ausgeprägt ist.

Vorgehen:

Die Operation beinhaltet einen V-geformten Schnitt am distalen Teil des ersten Metatarsalknochen in Nähe des Metatarsalkopfs (Abbildung 1). Dies ermöglicht die Verschiebung des distalen Knochenstücks um 45mm in lateraler Richtung (Abbildung 2). Der geschnittene Knochen wird dann mit einer kleinen Schraube oder einer Knochennaht in dieser Position fixiert. Der überschüssige Knochen auf der Fussinnenseite (mediale Seite) wird dann entfernt. Zusätzlich wird die Gelenkkapsel gestrafft um die Korrektur des Hallux valgus zu gewährleisten.

Abbildung 1

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Abbildung 2

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Erholungszeit:

Patienten, welche eine Chevron Osteotomie erhalten haben, dürfen meist Gehen, sofern sie einen steifen Schuh tragen und beim Gehen das Gewicht vor allem über der Ferse tragen. Sie müssen ihre Aktivitäten nach der Operation beschränken, da zu viel Bewegung zu einer ausbleibenden Heilung oder Fehlverheilung des Knochens führen kann. Die Patienten können normalerweise nach sechs Wochen einen normalen Schuh tragen. Jedoch dauert es meist 3-4 Monate bis etwa 80% der Heilung und 9-12 Monate bis die maximale Heilung erreicht sind. Patienten einer Chevron Osteotomie (oder anderer Fussoperationen) können eine bleibende Schwellung haben. Diese kann bis mehrere Monate nach der Operation vorhanden sein. Die Ursache ist ein erhöhter Blutfluss aufgrund des Heilungsprozesses.

Mögliche Komplikationen:

Die üblichen allgemeinen Komplikationen können bei einer Chevron Osteotomie auftreten. Diese beinhalten:

  • Probleme der Wundheilung
  • Infektionen
  • Nichtheilung des Knochens
  • Lokale Nervenverletzung
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
  • Lungenembolie (LE)

Spezifische Komplikationen:

Komplikationen, welche für die Chevron Osteotomie spezifisch sind, beinhalten:

  • Fehlverheilung der Knochen: Dies kann passieren, wenn der Knochen nicht korrekt positioniert wurde, was eine abnorme Zehenstellung nach sich zieht oder wenn sich die Position nach der Operation verändert. In diesem Fall kann der Zehen fehlpositioniert sein, sodass weitere Operationen notwendig werden.
  • Avaskulore Nekrose des Metatarsalkopfes: Das passiert wenn ein Verlust der Blutversorgung des Metatarsalkopfes auftritt. Glücklicherweise tritt es in weniger als 3% der Patienten auf.
  • Wiederauftreten der Deformität: Andere Komplikationen beinhalten das Versagen der totalen Korrektur des Hallux valgus oder das Potenzial des Wiederauftreten des Hallux Valgus.
  • Hallux Varus: eine starke Lösung der lateralen (äusseren) Gelenkkapsel des MTP-Gelenks kann zu einem Hallux Varus führen. Diese Deformität ist schwer behebbar.