Indikation

Dieses Verfahren ist nötig bei Patienten mit einer Rückfussdeformität, wie einer Plattfussdeformität, bei der es zu Arthrose oder Steifheit der betroffenen Gelenke kommt. Das Verfahren erzielt in gewissen Situationen verlässlichere Resultate als andere Operationen zur Korrektur einer Rückfussdeformität.

Weil es wichtig ist, die Gelenke des Rückfusses zu erhalten, wird dieses Verfahren heute weniger angewendet als früher. Dennoch hat das Verfahren eine gewisse Bedeutung, wenn die Arthrose oder Dysfunktion der betroffenen Gelenke zu gross ist, um die Gelenke zu erhalten.

Verfahren

Dieses Verfahren beinhaltet die Fusion von drei Gelenken: Das Talonavikulargelenk, das Subtalargelenk und das Calcaneo-Cuboidal-Gelenk (Siehe Abb. 1). Es werden zwei Schnitte am Fuss gemacht: Ein Schnitt wird auf der Innenseite (medial) gemacht, um das Talonavikulargelenk freizulegen, der andere auf der Aussenseite (lateral), um das Subtalargelenk, das Calcaneo-Cuboid-Gelenk und den äusseren Teil des Talonavikulargelenks freizuluegen. Sind die Gelenke freigelegt, wird der verbliebene Knorpel entfernt und das Gelenk wird zur Fusion vorbereitet. Üblicherweise wird das Gelenk dann mit Knochenfragmenten angefüllt, welche zuvor von anderen Knochen gewonnen wurden, wie etwa aus dem Becken. Nachdem alle Gelenke vorbereitet wurden und die Knochenfragmente platziert sind, wird der Rückfuss in eine neutrale Position gebracht. Danach wird der Fuss zuerst provisorisch mit Drähten und dann definitiv mit Schrauben oder Platten in jedem Gelenk fixiert. Wenn alles richtig positioniert ist, werden die Schnitte zugenäht.

Abb. 1 (Triple Arthrodese)

Rehabilitation

0-6 (oder 8) Wochen nach der Operation
In den ersten 6-8 Wochen nach der Operation darf der Patient den Fuss nicht belasten, damit die Gelenke abheilen können. Das Talonavikulargelenk braucht jedoch häufig länger bis zur vollständigen Heilung, daher kann sich der Heilungsprozess verzögern. Während dieser Zeit ist der Fuss normalerweise in korrekter Position in einem Gips oder orthopädischen Schuh immobilisiert. 

6 (oder 8) Wochen – 12 (oder 14) Wochen nach der Operation
Nach 6-8 Wochen, wenn das Röntgenbild eine gute Heilung zeigt, können Patienten langsam beginnen, den Fuss in einem orthopädischen Schuh zu belasten. Der Schuh darf zum Duschen und für die Physiotherapie ausgezogen werden. Zu diesem Zeitpunkt kann mit Physiotherapie begonnen werden. Dabei sollte die Muskelkraft und das Gangbild verbessert und das Bewegungsausmass erhöht werden.

12 (oder 14) Wochen nach der Operation
Zu diesem Zeitpunkt können Patienten beginnen in einem normalen Schuh mit steifer Sohle zu gehen, häufig mit einem zusätzlichen Knöchelschutz.

Nach den ersten 5-6 Monaten sind in der Regel etwa 60-70% der Rehabilitation abgeschlossen. Bis die maximale Verbesserung erreicht ist, vergehen häufig 15 bis 18 Monate.

Potentielle generelle Komplikationen

Pseudarthrose
Eine Pseudoarthrose tritt dann auf, wenn die Arthrodese nicht richtig verheilt. Die Chance einer Pseudoarthrose hängt ab von: der Operationstechnik; der zugrundeliegenden Ursache der Arthrose; ob der Patient Raucht; und der Mitwirkung des Patienten beim Belastungsprotokoll nach der Operation. Die übliche Chance im Subtalar- oder Calcaneo-Cuboid-Gelenk eine Pseudoarthrose zu entwickeln liegt etwa bei 5%, im Talonavikulargelenk bei etwa 5-8%. Entwickelt der Patient eine Pseudoarthrose oder verzögert sich die Heilung, kann es nötig sein, den Fuss länger nicht zu belasten oder in einigen Fällen erneut zu operieren.

Nervenverletzung
Aufgrund der Position des Schnitts, kann der Nerv an der Aussenseite des Fusses (oberflächlicher Wadenbeinnerv) verletzt werden. Eine Nervenverletzung kann entstehen durch Weghalten der Wundränder, direkte Verletzung, oder durch Narbenbildung während des Heilungsprozesses. Wird der oberflächliche Wadenbeinnerv verletzt oder durchtrennt, kann der Patient Taubheit oder Schmerzen entlang des Nervens spüren.

Schmerzhafte Implantate
Eine potentielle Komplikation bei diesem Verfahren sind Schmerzen, die durch die Schrauben, welche den Knochen fixieren, verursacht werden. Bei 10-20% der Patienten müssen die Schrauben, üblicherweise im Subtalargelenk, nach der Heilung des Knochens entfernt werden, weil sie stören.

Sprunggelenksarthrose
Nach der Operation geht die Bewegung, die zuvor im Sprunggelenk stattfand, durch das Sprunggelenk, dadurch wirkt auch mehr Kraft auf das Gelenk. Nach 10-15 Jahren kann man bei den Patienten arthrotische Veränderungen im Röntgenbild sehen. Patienten können Symptome haben, müssen aber nicht.