Vorgehen

Das End-/Spätstadium des Hallux rigidus kann auch durch eine Prothese des Grosszehengrundgelenks (erstes MTP Gelenk) behandelt werden. Das Ziel dieser Operation ist die Schmerzbefreiung des Patienten und zugleich die Bewahrung der übrig gebliebenen Beweglichkeit des Gelenks. Wenn die Operation erfolgreich ist, so stellt sie einen Vorteil gegenüber der Versteifung des Gelenks dar. Obwohl man daran denken muss, dass eine Porothese in dieser Region grundsätzlich eine weniger voraussagbare Operation, bezüglich der Lebensdauer und des Erfolgs der Operation im Vergleich zur Versteifung darstellt.

Viele unterschiedliche Implantate stehen für dieses Vorgehen zur Verfügung und wurden speziell für die Neubelegung des ersten MTP Gelenks an der nahen Seite, an der entfernten Seite, und/oder beiden Seiten, abhängig von der Vorliebe des Chirurgen und der Lokalisation der zugrundeliegenden Krankheit, entwickelt. Unabhängig von der Wahl des Implantats muss der Patient mit dem Chirurgen die Vor- und Nachteile, die Risiken und die Vorteile der unterschiedlichen Operationen besprechen. In Studien ist das Resultat gleich gut wie das einer Versteifung nur mit dem Nachteil, das das Überleben der Prothese beschränkt ist.

Da bei einem arthritischen Grosszehengelenk (Hallux rigidus) das Gelenk bereits zu Beginn steif ist und nur eine begrenzte Verbesserung der Beweglichkeit durch das Einsetzen einer Gelenksprothese erwartet werden kann, sollte dieses Verfahren nur mit Vorsicht und nach vollständigem Verstehen der möglichen Risiken und Vorteile der Operation durchgeführt werden.

Erholung

Unterschiedliche Implantate benötigen unterschiedliche postoperative Protokolle. Im Allgemeinen sollte eine sechs wöchige Zeitdauer mit relativer Inaktivität erwartet werden. In den darauf folgenden 1-2 Monaten folgen eine aufbauende Physiotherapie, Gewichtsbelastung und der Wechsel zu normalem Schuhwerk. Wie bei den meisten Fussoperationen kann die vollständige Erholung bis über ein Jahr benötigen.

Komplikationen

Mögliche allgemeine Komplikationen

  • Wundheilungsprobleme
  • Infektionen
  • Lokale Nervenverletzung
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
  • Lungenembolie (LE)

Mögliche spezifische Komplikationen
Versagen der Prothese über die Zeit. Dies kann eine sehr schwierige Situation darstellen. Jegliche Gelenksprothesen haben über die Zeit die Tendenz abgenutzt zu werden oder zu versagen, da sie nicht aus menschlichem Material bestehen. Die Grosszehen Grundgelenks Prothese stellt keine Ausnahme dar. Tatsächlich stellen Prothesen, welche das Grosszehen Grundgelenk (erstes MTP Gelenk) beinhalten ein grösseres Problem dar, da das Gelenk bei jedem Schritt einer beträchtlichen Krafteinwirkung ausgesetzt wird. Leider kann das Versagen einer Prothese katastrophal sein, da meist ein ausgiebiger Knochensubstanzverlust damit einhergeht, was zu einer grossen Lücke oder „Loch“ führt, sobald die Prothese entfernt wird. Dies begrenzt die zur Verfügung stehenden Therapien und erschwert diese.

Tiefe Infektion des Implantats. Obwohl es eher selten auftritt, so kann eine Infektion des Implantats entweder früh oder nach Jahren auftreten. In beiden Situationen ist es sehr problematisch für den behandelnden Arzt wie auch den Patienten, da eine tiefe Infektion meist eine totale Entfernung der Prothese beansprucht. Auch hierdurch entsteht eine grosse Lücke und die weiterführenden Therapien sind limitiert.