Indikationen

Das Lapidus Verfahren wird zur Korrektur eines milden bis schweren Hallux valgus durchgeführt. Eine weitere Indikation stellt der Hallux valgus mit assoziierter Hypermobilität (Überbeweglichkeit) des ersten Strahls.

Vorgehen

Die Operation beinhaltet einen Schnitt über dem dorsomedialen (Ober- und Innenseite) Teil des Mittelfusses. Das erste tarsometatarsale Gelenk wird freigelegt und dann für die Versteifung vorbereitet. Für die Versteifung wird der Winkel zwischen dem ersten und zweiten Metatarsalen (Mittelfussknochen) verkleinert. Das Gelenk wird dann mit zwei Schrauben versteift. Dies kann aber auch mit einer Platte durchgeführt werden, sofern diese gut angebracht wird. Zusätzlich wird der Hallux valgus durch einen medialen (an der Innenseite) Schnitt an der Grosszehe korrigiert. Dies erlaubt die Straffung der Gelenkskapsel und auch die Entfernung des prominenten medialen Knochens, welcher mit dem Bunion assoziiert ist. Oft ist die Entlastung der lateralen (an der Aussenseite) gestrafften Strukturen des Grosszehengelenks notwendig.

Erholung

Die Operation benötigt eine 6-12 wöchige Erholungsphase ohne oder mit begrenzter Gewichtsbelastung. Das versteifte Gelenk muss heilen und deshalb sollten Belastungen auf den Mittelfuss während dieser Zeit begrenzt sein. Alsbald das Gelenk mit der Heilung begonnen hat, nach etwa 6-12 Wochen, kann der Patient zu normalem Schuhwerk zurückkehren. Die Positionierung der grossen Zehe durch einen Zehentrenner zwischen der ersten und der zweiten Zeh oder manchmal sogar eine Bunionschiene ist nicht unüblich.

Mögliche Komplikationen

Mögliche allgemeine Komplikationen
Die allgemeinen operativen Komplikationen können beim Lapidus Verfahren auftreten. Diese beinhalten:

  • Infektionen
  • Wundheilungsprobleme
  • Non-Union
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT)
  • Lungenembolie (LE)

Mögliche spezifische Komplikationen
Spezifische Komplikationen, welche beim Lapidus Verfahren auftreten können:

  • Nicht-Heilung des ersten Tarsometatarsal Gelenks. Dies tritt in 5-10% der Patienten auf und benötigt eine verlängerte Erholungsphase ohne Belastung oder allenfalls eine erneute Operation.
  • Lokale Nervenverletzung. Der mediale Ast des N. peroneus superficialis (oberflächlichen Unterschenkelnervs) kann irritiert werden und somit zu Taubheit an der Innenseite des grossen Zehs oder einem Brennen an der Innenseite des Fusses führen. Dies tritt bei etwa 3-5% der Patienten auf.
  • Wiederauftreten der Buniondeformität